Das KNE auf Tour in Hessen

Berlin, 27. April 2023

Das KNE auf Tour in Hessen

Zehn Jahre Windenergieentwicklung im Wald in Mittelhessen

Die geplante Beschleunigung des Ausbaus der Windenergie an Land wird dazu führen, dass Waldflächen verstärkt als Standorte für Windenergieanlagen in den Blick genommen werden. Insbesondere in den Regionen der Mittelgebirge liegen die besonders windhöffigen Gebiete oftmals auf bewaldeten Kuppenlagen, weshalb sie sich aus Energieerzeugungsgründen besonders eignen. Waldflächen sind jedoch auch Lebensraum für spezifische Tier- und Pflanzenarten und erfüllen darüber hinaus zahlreiche Schutz- und Nutzfunktionen, weshalb die Planung und Umsetzung von Windenergievorhaben einer besonders sorgfältigen Planung und Umsetzung bedarf.

Eine Delegation des KNE war mit Mitarbeitenden des Regierungspräsidiums Gießen (Hessen) unterwegs, um sich in einem größeren Waldgebiet, das regionalplanerisch als Vorranggebiet für die Windenergie ausgewiesen ist, mehrere Windenergievorhaben anzuschauen. Da die bisherige Windenergieentwicklung in diesem Gebiet sukzessive über mehrere Projekte erfolgt ist bzw. erfolgt und sich die Entwicklung insgesamt über einen Zeitraum von mittlerweile gut zehn Jahren erstreckt, erschien das Gebiet besonders geeignet, um sich „vor Ort“ ein Bild von der Praxis der „Windenergie im Wald“ zu machen. Wenn das Vorranggebiet vollständig beplant ist, werden darin voraussichtlich 18 Anlagen erneuerbaren Strom produzieren.

Interessante Einblicke in die Praxis vor Ort

Die Mitarbeitenden aus der oberen Naturschutz- und der oberen Forstbehörde verfügen durch ihre langjährige Tätigkeit unter anderem im Bereich der Genehmigung von Windenergieanlagen im Wald über umfangreiche Kenntnisse und konnten diese an verschiedenen Punkten im Gelände weitergeben.

Im Zuge der mehrstündigen Exkursion konnten wir uns einen Eindruck von realisierten Anlagen verschaffen und den dazugehörigen dauerhaft vorzuhaltenden Kranstellflächen und Zuwegungen sowie von Maßnahmen zur Rekultivierung und Wiederaufforstung und zur natur- und artenschutzrechtlichen sowie forstrechtlichen Kompensation. Ergänzend bekamen wir Einblicke in ein aktuelles Vorhaben während der Bauphase und die damit zusammenhängenden dauerhaften und temporären Flächeninanspruchnahmen.

Auf der Exkursion wurde erwartungsgemäß deutlich, dass die Errichtung moderner Windenergieanlagen auf Waldstandorten mit Gesamthöhen nahe 250 Metern und entsprechenden Rotorblattlängen in der Regel mit größeren Eingriffsflächen verbunden ist, als bisher in der Literatur durchschnittlich angegeben. Es wurde aber auch deutlich, dass die Flächen- und Waldinanspruchnahme in besonderem Maße regions-, gebiets- und standortspezifisch ist.

Sowohl Topografie als auch (nicht) vorhandene Zuwegungen zu den Anlagenstandorten haben einen erheblichen Einfluss auf die mit dem Vorhaben verbundenen Auswirkungen und deren Vermeidung und Verminderung. Hierbei können Spezialtransporter für Anlagenteile, zum Beispiel Rotorblätter oder platzsparende Kräne zum Einsatz kommen. Diese und weitere Maßnahmen-Optionen sollten möglichst frühzeitig, weit vor der eigentlichen Antragsstellung, mit allen relevanten Akteuren besprochen werden. Hierzu bieten sich insbesondere auch Vor-Ort-Termine im Wald selbst an.

Wir bedanken uns bei den Akteuren für den spannenden Einblick in die Praxis und die Gastfreundschaft. Das Projekt in Mittelhessen zeigt, dass mit sorgfältiger Planung auch ausgewählte Waldflächen Raum für Erneuerbare bieten können. Wir hoffen, dass die Energiewende durch mehr naturverträgliche Windenergie im Wald vorangebracht wird.

Fachkontakt
Holger Ohlenburg
Referent naturverträgliche Windenergie
holger.ohlenburg@naturschutz-energiewende.de
T.: +49 30 7673738-22

Das KNE auf Tour – vor Ort im Gespräch

Wir reisen vor Ort in die verschiedensten Regionen Deutschlands, um uns mit den Akteuren der naturverträglichen Energiewende über die konkreten Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten bei verschiedenen Erneuerbare-Energie-Projekten zu informieren und auszutauschen. Dabei sprechen wir mit Vertreterinnen und Vertretern von Naturschutzorganisationen und Energiebranche, Kommunen und Behörden, der Regionalplanung, Gutachterinnen und Gutachter sowie Bürgervertreterinnen und -vertretern. Wir hören den Menschen zu und wollen wissen: Was treibt sie um? Was heißt naturverträgliche Energiewende in der Praxis? Welche Komplikationen gibt es vor Ort? Was klappt gut? Wie sind die jeweiligen konkreten Ansichten? Wie läuft die Zusammenarbeit?

  • Im Juli 2022 besuchten wir ein Agri-PV Projekt in Rheinland-Pfalz. » mehr
  • Im Mai 2022 besuchten wir ein Schachtwasserkraftwerk im bayerischen Großweil » mehr
  • Im Oktober 2021 besuchten wir die Paderborner Hochfläche, einen Hotspot der Windenergie, und  den Bürgerwindpark Ellhöft in Nordfriesland. » mehr

Impressionen von der KNE-Tour in Hessen. Fotos: KNE.

KNE-Podcast: Sonne auf dem Wasser ernten?

Berlin, 27. April 2023

KNE-Podcast: Sonne auf dem Wasser ernten?

Eine Betrachtung von Floating-PV aus naturschutzfachlicher Sicht

Floating Photovoltaik (kurz Floating-PV) bezeichnet Photovoltaikanlagen, die auf Seen und anderen Wasserkörpern schwimmen. Nach jetzigen Regularien dürfen diese nur auf künstlichen Gewässern platziert werden und dabei maximal 15 Prozent der Wasserfläche bedecken. Aufgrund dieser Auflagen ist Floating-PV in Deutschland bisher nur wenig verbreitet. Aber welche Argumente sprechen für einen erhöhten Einsatz dieser Technik? Welche planerischen Besonderheiten sind zu beachten? Und welche Herausforderungen bringt die Umsetzung für den Naturschutz mit sich?

Im Gespräch mit Moderator Dr. Torsten Raynal-Ehrke erläutert Dr. Julia Wiehe, Referentin naturverträgliche Solarenergie am KNE,  welche Chancen ein stärkerer Einsatz von Floating-PV bietet und warum mehr Forschung dazu durchgeführt werden sollte. Besonders im Fokus stehen Gewässer und wie sie geschützt werden müssen. Da ein großer Anteil der Seen in Deutschland in einem schlechten Zustand ist, sollte weitere Belastung vermieden werden. Was ist bisher aus  Studien über die Auswirkungen von Floating-PV auf Gewässer bekannt? Gibt es positive Auswirkungen? Und wie geht es für das Thema weiter?

Antworten auf diese Fragen und mehr jetzt in Folge 25 von Natursschutz und Energiewende.

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Weitere Informationen zum Thema

Der KNE-Podcast

Dialoge – Debatten – Denkanstöße: Der KNE-Podcast beschäftigt sich mit aktuellen Fragen rund um die naturverträgliche Energiewende. Wie können Vogelkollisionen an Windenergieanlagen vermieden werden, wie lassen sich Konflikte beim Ausbau erneuerbarer Energien vor Ort klären, und was alles muss berücksichtigt werden, damit eine Erneuerbaren-Anlage genehmigt werden kann? Zu diesen und vielen weiteren Fragen kommen unterschiedlichste Expertinnen und Experten im Podcast zu Wort.

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Zentrale Forschungsergebnisse kompakt zusammengefasst

Berlin, 26. April 2023

KNE-Lesetipp

Zentrale Forschungsergebnisse kompakt zusammengefasst

BfN-PraxisINFO

Die Reihe BfN-PraxisINFO vom Bundesamt für Naturschutz fasst in kompakter Form praxisrelevante Ergebnisse ausgewählter, vom BfN geförderten Forschungsvorhaben im Bereich Naturschutz und Energiewende auf wenigen Seiten zusammen. Die Publikations-Reihe richtet sich gezielt an die Planungs- und Genehmigungspraxis auf den unterschiedlichen Planungsebenen.

Jedes Thema wird übersichtlich und praxisbezogen aufbereitet. Zur Orientierung werden jeweils auf der Titelseite Hinweise zur Zielgruppe, zu den betroffenen Naturschutzaspekten sowie zu den fokussierten Aspekten der Themen gegeben. Die Projektbeteiligten werden ebenfalls angeführt, so dass diese bei weiterführendem Interesse kontaktiert werden können.

Folgende Ausgaben sind bisher online erschienen:

  1. ProBat 7 – Intelligentes WEA-Betriebsmanagement zum Schutz der Fledermäuse als Genehmigungsauflage für Windenergieanlagen
  2. Natur- und Landschaftsschutz: GIS-gestützte Szenarien zur Windenergie
  3. Vogelschutzmarker an Freileitungen – ein Fachkonventionsvorschlag zur Berücksichtigung der artspezifischen Schutzwirkung in Planungen und Genehmigungsverfahren
  4. Schutz von Vögeln und Fledermäusen an Kleinwindenergieanlagen
  5. Fachplanerische Bewertung der Mortalität von Fischen an Wasserkraftanlagen (in Kürze wieder online verfügbar)
  6. Wärmeversorgung nachhaltig für Natur und Landschaft gestalten

Quelle: BfN. (letzter Zugriff 26.04.2023)

Gluehbirne in der Hand vor Natur
Foto: © sarayut_sy – adobestock.com

Aktuelles aus den Ländern und der Forschung

Berlin, 25. April 2023

Extrakte aus Politik und Gesellschaft 04/23

Aktuelles aus den Ländern und der Forschung

Mecklenburg-Vorpommern

In ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage (Landtags-Drucksache 8/1872) des Abgeordneten Hannes Damm (Bündnis 90/Die Grünen) gibt die Landesregierung Auskunft über Verfügbarkeit und Verwaltung von Naturschutzdaten. Informationen der einzelnen Behörden laufen in den Datenbanken MultibaseCS (Artendaten) und MVBIO-PRO (Vegetationsdaten) im Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern (LUNG M-V) zusammen, werden dort aufbereitet und den Behörden zur Verfügung gestellt. Die Artendatenbank M-V des LUNG M-V enthalte landesweit erfasste Daten zu aktuellen Brutvogel- und Fledermausvorkommen. Deren Aktualität zu den einzelnen Arten sei sehr unterschiedlich. Im Rahmen des Monitorings häufiger Brutvögel in der Normallandschaft werden jährlich Brutvogeldaten auf landesweit 100 Probeflächen (je ein Quadratkilometer) erhoben. Abhängig von der jeweiligen Artengruppe nutze man auch ehrenamtlich erhobene Daten, zum Beispiel im Rahmen der FFH-Berichtspflicht an die EU oder für die Erarbeitung von Roten Listen.

Rheinland-Pfalz

Die Ampelfraktionen haben einen Antrag (Landtags-Drucksache 18/5838) mit dem Titel „Solarpaket für Rheinland-Pfalz – mehr Klimaschutz und schnellere Energiewende“ beschlossen. SPD, Grüne und FDP wollen damit einen schnelleren Ausbau der Solarenergie unterstützen. Einen Schwerpunkt bilde der Ausbau von Photovoltaik (PV) auf versiegelten Flächen und Dachflächen. Hier müsse insbesondere die öffentliche Hand durch eine sie selbst treffende Verpflichtung zur Installation von PV-Anlagen bei Neubauten und Dachsanierungen eine Vorbildfunktion übernehmen. Auf der Freifläche habe der Ausbau der Solarenergie in Rheinland-Pfalz bereits deutlich an Tempo gewonnen. Daher solle das aktuell auf 200 Megawatt pro Jahr gedeckelte Ausschreibungsvolumen verdoppelt werden. Vom Landtag werde begrüßt, dass die Landesregierung auch den Arten- und Naturschutz mitdenke und schon im Jahr 2021 den „Leitfaden für naturverträgliche und biodiversitätsfreundliche Solarparks“ durch die TH Bingen habe erstellen lassen, der Wege aufzeige, wie Solarparks positive Wirkungen auf das Ökosystem entfalten können.

Schleswig-Holstein

Eine Kleine Anfrage (Landtags-Drucksache 20/844) des Abgeordneten Oliver Kumbartzky (FDP) adressiert den Ausbau von Photovoltaik auf denkmalgeschützten Gebäuden. Hinsichtlich des energiepolitischen Potenzials von PV-Anlagen auf Denkmälern antwortet die Landesregierung, dass derartige Anlagen lediglich einen Baustein für das Erreichen der Klimaschutzziele des Landes Schleswig-Holstein darstellen werden, da weniger als drei Prozent der Gebäude in Schleswig-Holstein unter Denkmalschutz stehen. Hinzu komme, dass die Installation von PV-Anlagen auf mit Reet gedeckten Denkmälern aus Brandschutzgründen nicht erlaubt sei. Zwar sei bei Diskussionen über energiepolitische Potenziale die Stromerzeugung durch PV-Anlagen in denkmalgeschützten Bereichen mitzudenken, wichtiger sei jedoch, dass die Denkmalpflege, die für langfristige Werterhaltung und Dauerhaftigkeit, lange Nutzungsdauer und ganzheitliche Bewertungsansätze stehe, eine Vorbildfunktion für nachhaltiges klimagerechtes Bauen einnehme und zu Ressourceneinsparungen führe.

Fraunhofer IEE

Das Fraunhofer IEE erarbeitet zusammen mit den Universitäten in Kassel, Kiel und Chemnitz sowie Partnern aus der Praxis ein System namens „Deep Bird Detect“, mit dem sich Vögel und andere Tiere auf den Flächen anhand von Audio-Signalen automatisiert erkennen und klassifizieren lassen. Dabei kommt Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz: Die Forschenden setzen Deep-Learning-Verfahren ein, um die Arten zeitlich und räumlich zu erfassen. Auf diese Weise will das Konsortium dazu beitragen, Rechtssicherheit zu schaffen und die Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Das zu Jahresbeginn gestartete Forschungsprojekt  hat eine Laufzeit von drei Jahren. Das Bundesumweltministerium (BMUV) fördert die Entwicklung des Systems mit knapp zwei Millionen Euro im Rahmen seiner Initiative „KI-Leuchttürme für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen“, um mit Künstlicher Intelligenz ökologischen Herausforderungen zu begegnen (PM 03/2023).

Thomas Schoder - Extrakte

KNE-Stellungnahme zum „Fachkonzept Habitatpotentialanalyse“

Berlin, 24. April 2023

KNE-Stellungnahme zum „Fachkonzept Habitatpotentialanalyse“

Das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende nimmt Stellung zum „Fachkonzept Habitatpotentialanalyse (29.03.2023)“, das im Auftrag des BMWK erstellt wurde und als fachliche Grundlage für eine noch auszuarbeitende Rechtsverordnung dienen soll. Das KNE hat dazu Einschätzungen und Empfehlungen formuliert.

Das KNE begrüßt die Erstellung des „Fachkonzeptes Habitatpotentialanalyse“. „Das KNE befasst sich seit geraumer Zeit intensiv mit den Methoden der Signifikanzprüfung. Für eine einheitliche und vereinfachte Vollziehbarkeit der Signifikanzprüfung ist eine Untersetzung der Habitatpotenzialanalyse unverzichtbar. Sie ist die Methode, mit der die Signifikanz von Tötungsrisiken an Windenergieanlagen entweder widerlegt oder nachgewiesen werden kann. Mit dem vorliegenden Entwurf ist es gelungen, einen Ansatz zu entwickeln, der eine grundsätzliche Anwendbarkeit für ein breites Artenspektrum ermöglicht“, erklärt KNE-Direktor Dr. Torsten Raynal-Ehrke.

Generell ist es aus fachlicher Sicht zielführend, dass ein einheitlicher Ansatz für den zentralen und erweiterten Prüfbereich erarbeitet wurde, dass die zu betrachtenden Flächen plausibel und nachvollziehbar ausgewählt sind und dass eine plausible Auswahl der Arten getroffen wurde. Nachjustierungen und Differenzierungen sind im Einzelnen noch sinnvoll.

„Innerhalb des zentralen Prüfbereichs dürften die Voraussetzungen für eine Widerlegung recht schnell ermittelt werden können. Die „zeitliche“ Prüfung im erweiterten Prüfbereich eröffnet die Möglichkeit, bei hoher Brutdichte angemessene Schutzmaßnahmen zu beauflagen. Leider können die Behörden zum Nachweis der Dichte nur selten auf aktuelle Daten zurückgreifen. Solange die Länder keine Brutplatzkartierungen durchführen, wird eine Widerlegung der Vermutung, dass kein signifikant erhöhtes Tötungsrisiko vorliegt, nur sehr selten möglich sein. Es wäre wünschenswert, dass die Anstrengungen in den Ländern, Brutplätze zu kartieren, verstärkt werden“, so Dr. Elke Bruns, Leiterin der Fachinformation im KNE. „Hilfreich wäre es auch, wenn das Fachkonzept durch eine Darstellung der Vorgehensweise – einen Handlungsleitfaden – ergänzt würde. Die Prüfschemata für den zentralen und erweiterten Prüfbereich sind wertvoll und sollten Bestandteil des Leitfadens sein.“

Das KNE hat zur Habitatpotenzialanalyse unter anderem im Januar 2023 ein Papier veröffentlicht, das einen Überblick über den Stand der Methodik und ihrer Aussagefähigkeit gibt.

Fachkontakt
Dr. Elke Bruns
Leiterin Fachinformation
+49 30 7673738-20
elke.bruns@naturschutz-energiewende.de

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Landschaft und Himmel
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Neue KNE-Publikation: Photovoltaik und Folgenutzung auf Ackerland und Grünland

Berlin, 21. April 2023

Neue KNE-Publikation: Photovoltaik und Folgenutzung auf Ackerland und Grünland

Der Ausbau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. So ist die gesamte installierte Leistung im letzten Jahr um etwa 6.000 Megawatt auf 66.498 Megawatt angestiegen, was eine leichte Erhöhung gegenüber dem Zuwachs des Vorjahres darstellt. Die Ausbaumenge der Solarenergie soll mittels der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2023) noch deutlich gesteigert werden.

Für den Ausbau großer Photovoltaik-Anlagen wird insbesondere im ländlichen Raum die Nutzung weiterer Flächen erforderlich sein. Ein Großteil dieser Flächen wird auch aus der Landwirtschaft kommen müssen. Durch das Zurverfügungstellen von Flächen für den Ausbau von PV-Anlagen können Landwirte und Landwirtinnen damit nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten, sondern auch durchaus profitable Einkommensquellen erschließen.

Auf lange Sicht gesehen, führt die Herausnahme einer Fläche aus der landwirtschaftlichen Nutzung jedoch zu der Frage, ob nach Abschluss der PV-Nutzung wieder Landwirtschaft auf der Fläche betrieben werden kann und welche rechtlichen Anforderungen dazu erfüllt werden müssen?

Diese Fragen sind für Landwirte und Landwirtinnen, bei der Entscheidung, ob Sie Flächen zum PV-Ausbau zur Verfügung stellen, von großer Bedeutung. Je mehr Sicherheit für eine etwaige landwirtschaftliche Folgenutzung dieser Flächen gegeben wird, desto eher werden diese zur Verfügung gestellt werden.

Die vorliegende Veröffentlichung widmet sich der rechtlichen Darlegung dieser „Folgenutzungsfrage“ und gibt Akteuren und Interessierten einen umfassenden Überblick.

Fachkontakt
Peer Michaelis
Rechtsreferent
peer.michaelis@naturschutz-energiewende.de

Titelbild – Foto: © Miachel – adobe.stock.com

Neuer KNE-Beirat konstituiert

Berlin, 3. April 2023

Neuer KNE-Beirat konstituiert

Gremium berät das Kompetenzzentrum bei seiner Arbeit für die naturverträgliche Energiewende

Das KNE gewinnt hochkarätige Expertinnen und Experten für seinen neuen Beirat. Das Gremium von Fachleuten aus Naturschutz, Erneuerbarer-Energien-Branche, Ländern und Kommunen und Wissenschaft und Forschung wird das KNE in den nächsten drei Jahren bei der Erreichung seiner satzungsgemäßen Ziele beraten. Das neu berufene Gremium konstituierte sich am 31. März 2023 auf der 16. Beiratssitzung in Berlin unter dem Vorsitz des Gesellschafters. Dr. Bettina Hoffmann, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, eröffnete die Sitzung.

Energiewende und Biodiversitätsschutz in Einklang bringen

Die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesumweltministeriums, Dr. Bettina Hoffmann, eröffnete die konstituierende Sitzung mit einem Vortrag zu den aktuellen Herausforderungen an die naturverträgliche Energiewende und betonte die Bedeutung des KNE als Schnittstelle und Ansprechpartner für die Akteure. „In kürzester Zeit muss diese Bundesregierung die seit Jahren ausgebremste Energiewende beschleunigen und den Schutz unserer Natur auf eine neue Stufe heben, damit wir unsere Klima- und Biodiversitätsziele erreichen können. Wir müssen Klimaschutz, Energieversorgungssicherheit und den Erhalt der Biodiversität auf Augenhöhe miteinander in Einklang bringen. Hierzu trägt das KNE mit kompetenter Dialoggestaltung und aktuellsten Fachinformationen hervorragend bei“, führte Hoffmann aus.

Mit Expertise, Erfahrung und Engagement

Mit der Berufung des neuen Beirats unterstreicht das KNE seine Verbundenheit mit den verschiedensten Akteursgruppen der naturverträglichen Energiewende und seine Bereitschaft zu Dialog und Austausch. „Im neuen Beirat bündeln sich vielfältige Expertise und wertvolle Erfahrungen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Sie sind von unschätzbarem Wert für eine kritisch-konstruktive Begleitung unserer Arbeit“, erklärte KNE-Direktor Dr. Torsten Raynal-Ehrke. „Insbesondere vor dem Hintergrund der ambitionierteren Klimaziele und des beschleunigten Ausbaus der erneuerbaren Energien, gilt es die besonderen Herausforderungen für den Naturschutz in der Energiewende nicht aus dem Blick zu verlieren und beherzt neue Lösungsansätze zur Sicherung der Natur- und Artenschutzstandards zu entwickeln und umzusetzen. Unsere neuen Beiratsmitglieder werden uns in diesem Sinne wichtige Impulse für unsere Arbeit als Kompetenzzentrum geben.“

Zentrale Themen der Beiratssitzung waren die neusten EU-Rechtsänderungen und ihre Auswirkungen auf die naturverträgliche Energiewende in Deutschland, der Artenschutz als neue Aufgabe der Planungsebene, Stand und Herausforderungen der Photovoltaiknutzung auf wiedervernässten Moorböden sowie Fragen der Konfliktvermeidung und Konfliktbeilegung in der gegenwärtigen Phase der naturverträglichen Energiewende.

Die Mitglieder des neuen KNE-Beirats

Wolfram Axthelm (BWE-Geschäftsführer), Dr. Sebastian Bolay (DIHK-Bereichsleiter Energie, Umwelt, Industrie), Antje von Broock (BUND-Bundesgeschäftsführerin Politik und Kommunikation), Bernd Düsterdiek (Beigeordneter Deutscher Städte- und Gemeindebund), Katharina Graf (BDEW-Fachgebietsleiterin), Christoph Heinrich (Geschäftsführender Vorstand WWF Deutschland), Daniel Hölder (Vorstand Bundesverband Neue Energiewirtschaft), Michael Hormann (Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie), Adrian Johst (DNR-Präsidium), Prof. Dr. Ilke Marschall (Professorin für Landschaftsplanung, FH Erfurt), Prof. Dr. Ellen Matthies (Professorin für Umweltpsychologie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg), Prof. Dr. Sabine Schlacke (Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Universität Greifswald), Maike Schmidt (ZSW-Leiterin Systemanalyse) und Dr. Nicole Spundflasch (NABU-Vizepräsidentin).

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Fotos: Peter-Paul Weiler, berlin-event-foto.