Naturschutz und Energiewende aus Bund und Ländern

Berlin, 25. Mai 2021

Extrakte aus Politik und Gesellschaft 05/21

Aktuelles aus dem Bund, Thüringen, Bayern und vom BUND und dem Paritätischen Gesamtverband

In „Extrakte“ veröffentlicht das KNE regelmäßig Fragmente aus parlamentarischen und ministeriellen Veröffentlichungen sowie aus publizierten Beiträgen von Akteuren der Energiewende. 

Bund

1 – Der Wissenschaftliche Beirat Globale Umweltveränderungen (WBGU) der Bundesregierung hat sein 391-seitiges Hauptgutachten 2021 vorgelegt. Thema ist die „Landwende im Anthropozän: Von der Konkurrenz zur Integration“ in einer Situation, in der sich der Multilateralismus in einer tiefgreifende Krise befinde. Nur wenn sich der Umgang mit Land grundlegend ändere, könnten die Klimaschutzziele erreicht, der dramatische Verlust der biologischen Vielfalt abgewendet und das globale Ernährungssystem nachhaltig gestaltet werden. Er schlägt daher fünf exemplarische Mehrgewinnstrategien vor, um Konkurrenzen zwischen Nutzungsansprüchen zu überwinden. Diese beziehen sich auf: Renaturierung, Schutzgebietssysteme, Landwirtschaftssysteme, Ernährungsstile und die Bioökonomie. Diese sollten durch fünf Governance-Strategien vorangetrieben werden, darunter insbesondere die Setzung geeigneter Rahmenbedingungen, eine Neuorientierung der EU-Politik und die Errichtung von Gemeinschaften gleichgesinnter Staaten.

2 – Können Autobahnen Energie liefern? – Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) untersucht im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums und gemeinsam mit der Autobahn GmbH die Tauglichkeit einer Photovoltaik-Straßenüberdachung an der A 81 (PM10/2021). Der Baubeginn ist für den Herbst 2021 geplant. Danach wird der Betrieb der Anlage etwa ein Jahr wissenschaftlich begleitet. Auf einer Fläche von 10 mal 17 Metern in über 5 Metern Höhe wird neben der Energiegewinnung durch Photovoltaik (PV) auch der Schutz der Fahrbahn vor Witterung getestet. So könnten einerseits Betriebs- und Wartungskosten reduziert sowie andererseits die Dauerhaftigkeit der Fahrbahn und die Verkehrssicherheit erhöht werden. Die Energieerzeugung für E-Tankstellen könnte so mit geringen Netzausbaukapazitäten ermöglicht werden. Auch Sicherheit und Komfort an Parkplätzen könnten durch Beleuchtung und andere elektrisch betriebene Einrichtungen profitieren. Der Demonstrator soll bei der Tank- und Rastanlage Hegau-Ost in Baden-Württemberg gebaut werden. Pilotanwendungen sollen folgen.

Bayern

Auf Drucksache 18/14983 hat das Staatsministerium Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Daten zu Windenergieanlagen in bayrischen Wäldern veröffentlicht. In bayerischen Wäldern waren Ende 2019 insgesamt 294 Windenergieanlagen am Netz, davon 101 Anlagen auf dem Gebiet der Bayerischen Staatsforsten. Nach Abzug der Ersatzaufforstungen per Saldo wurden rund 44,8 Hektar Fläche dafür verbraucht. Für insgesamt zehn Windenergieanlagen wurde der Antrag auf Erteilung einer Genehmigung aus artenschutzrechtlichen Gründen abgelehnt. Fünf Anträge sind aufgrund noch zu klärender artenschutzrechtlicher Fragen bisher nicht verbeschieden. In 16 Fällen wurde der Genehmigungsantrag unter anderem wegen artenschutzrechtlicher Bedenken zurückgenommen. Auch im Wald gibt es geeignete und verträgliche Standorte für Windenergieanlagen. Waldflächen, die nur während der Bauphase kahlgeschlagen werden, sind innerhalb von drei Jahren wieder aufzuforsten. Eigene Begleitforschung zum Windenergieausbau in Wäldern zusätzlich zu den zahlreichen Forschungsvorhaben auf Bundesebene ist nicht geplant.

BUND und Paritätischer Gesamtverband

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland und Der Paritätische Wohlfahrtsverband – Gesamtverband haben „Eine Zukunftsagenda für die Vielen“ vorgelegt. In dem Forderungspapier für eine ökologische und gerechte Gesellschaft für alle Menschen werden soziale und ökologische Maßnahmen vorgeschlagen, die deutlich machen sollen, dass ökologischer Umbau der Gesellschaft und soziale Gerechtigkeit zusammengehören. Gefordert werden unter anderem die Aufhebung von Ausschreibungen (mindestens für Projekte unter 18 MW bei der Windenergie und unter 1 MW bei Photovoltaik-Projekten), eine soziale und ökologische Agrar- und Ernährungswende, soziale Sicherheit für die Transformation (Aufbau eines Transformationsfonds), ein ausreichend finanzierter starker Naturschutz, eine Senkung des Ressourcenverbrauchs, Klimagerechtigkeit und eine UN-Konvention für ein nachhaltiges Chemikalien-, Abfall- und Stoffstrommanagement.

Thüringen

Laut der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) hat sich die Anzahl der Windenergieanlagen im Freistaat im vergangenen Jahr in Thüringen gegenüber 2019 nicht verändert. Klimafreundlichen Strom produzieren weiterhin 837 Windräder. Zwar sind 16 neue Anlagen 2020 ans Netz gegangen. Gleichviel ältere Anlagen wurden aber in diesem Zeitraum auch stillgelegt. Durch das Ersetzen der stillgelegten Windräder durch leistungsstärkere Anlagen (Repowering) erhöhte sich die installierte Leistung jedoch um 43,5 Megawatt. Die Gesamtleistung der Windenergie in Thüringen beträgt zirka 1.640 Megawatt, womit mehr als eine Million Haushalte mit erneuerbarem Strom versorgt werden. Auf 0,33 Prozent der Landesfläche stehen derzeit Windenergieanlagen. Bis 2025 werden in Thüringen etwa 200 weitere Windräder mit einer Gesamtleistung von rund 170 Megawatt aus der staatlichen EEG-Förderung fallen. Deshalb müssten die Raumordnungspläne zügig fertiggestellt und eine klare Repowering-Strategie entwickelt werden.

Eine Zeitreise ins Jahr 2050

Berlin, 21. Mai 2021

KNE-Lesetipp

Eine Zeitreise ins Jahr 2050. Wie der Klimawandel Deutschland verändern wird.

Titel: Staud, T., Reimer, N. (2021): Deutschland 2050. Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird. 

An Studien, Berichten und Sachbüchern zum Klimawandel mangelt es nicht. Die Journalisten Nick Reimer und Toralf Staud unternehmen in einem soeben erschienenen Buch den Versuch, die wissenschaftlichen Erkenntnisse auf Deutschland im Jahr 2050 zu projizieren: Schon heute ist es hierzulande 1,6 Grad Celsius wärmer als vor der Industrialisierung. In den nächsten 30 Jahren kommen mindestens weitere 0,4 Grad Celsius hinzu – unabhängig davon, wie sehr die Treibhausgasemissionen gesenkt werden. Wie wird unser Leben in Deutschland in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts konkret aussehen, wenn es immer heißer, trockener und stürmischer wird?

Neben Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, unsere Städte, Landwirtschaft, Energieerzeugung, Sicherheit und Wirtschaft geht es im dritten Kapitel um Konsequenzen für Natur und Landschaft.

Der Kuckuck zeigt beispielhaft, wie rasch klimatische Veränderungen die Natur empfindlich stören. Der Langstrecken-Zugvogel kehrt Mitte April aus seinem Winterquartier zurück nach Deutschland. Weil aber typische Wirtsvögel wie der Teichrohrsänger, in dessen Nester der Kuckuck seine Eier legt, wegen der nun wärmeren Frühjahre eher zu brüten beginnen, wird es für den Kuckuck immer schwieriger, Nester mit Eiern zu finden.

Eine Untersuchung des Bundesamts für Naturschutz (BfN) von über 500 in Deutschland geschützten Tierarten kam zu dem Schluss, dass lediglich elf Prozent von ihnen wohl relativ problemlos mit der erwarteten Erderhitzung zurechtkommen werden. Weiter steigende Temperaturen bringen für 77 Prozent der untersuchten Tierarten ein mittleres Überlebensrisiko, zwölf Prozent werden als Hochrisikogruppe klassifiziert.

Der Klimawandel werde künftig zum größten Treiber für den Verlust an Biodiversität in Deutschland, betonte kürzlich auch Jörg-Andreas Krüger, Präsident des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), im KNE-Podcast.

Der Klimawandel lässt aber auch hitzeresistentere Arten in Deutschland gedeihen – darunter allerdings auch den Borkenkäfer, den Eichenprozessionsspinner oder tropische Mückenarten, die unter anderem für eine Verbreitung des Dengue-Fiebers sorgen.

Eindrücklich ist das Fazit von Autor Toralf Staud: „Klimaschutz ist Heimatschutz. Wenn wir nicht den stärksten Klimaschutz machen, der überhaupt möglich ist, haben wir in 50 oder 80 Jahren ein komplett anderes Land.“

Allerdings darf auch nicht verschwiegen werden, dass auch der Ausbau dezentraler Erneuerbarer-Energien-Anlagen selbst mit negativen Einflüssen auf Natur und Landschaft verbunden sein können und es immer wieder gilt, diese Folgen vor Ort zu minimieren, auszugleichen oder durch eine gute Planung zu vermeiden.

Das Buch wirft wichtige Fragen zum Verhältnis von Klimaschutz, Artenschutz und Energiewende auf. Wer sich näher für das Thema interessiert, sei auf den KNE-Kongress am 24. Juni verwiesen.

Quelle: Staud, T., Reimer, N. (2021): Deutschland 2050. Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird. Verlag Kiepenheuer & Witsch 2021, ISBN: 9783462000689.

Neuigkeiten aus der Forschung zum Fledermausschutz bei Windenergievorhaben

Berlin, 21. Mai 2021

Neuigkeiten aus der Forschung zum Fledermausschutz bei Windenergievorhaben

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser – das neue Tool ProBat Inspector

Seit einigen Jahren werden auf der Grundlage akustischer Erfassungen der Fledermausaktivität an Gondeln von Windenergieanlagen standortspezifische Abschaltalgorithmen zum Fledermausschutz festgelegt. Gutachterinnen und Gutachter können diese zum Beispiel mit dem Tool ProBat vornehmen. Das Tool wurde erst kürzlich im Rahmen eines laufenden BfN-Vorhabens auf eine rein onlinebasierte Version (ProBat 7) umgestellt, welche deutlich anwendungsfreundlicher sein soll als die früheren Microsoft Access-Versionen (siehe Aktuelle Meldung vom 21.12.2020).

Kürzlich wurde nun ergänzend ein weiteres separates Tool online gestellt, mit dem insbesondere Behörden, aber auch Projektierer oder beauftragte Gutachter kontrollieren können, ob die in der Genehmigung festgelegten Abschaltzeiten der Windenergieanlagen zum Fledermausschutz auch tatsächlich eingehalten wurden. Die App nennt sich ProBat Inspector„. Die Projektverwaltung und Dateneingaben sind ähnlich wie bei ProBat gestaltet. Als Ergebnis erhält man eine grafische Darstellung aller relevanter Nachtzehntel des betreffenden Jahres und hat zudem die Möglichkeit, einen Ergebnisbericht zu erzeugen, der alle zur Prüfung der Abschaltzeiten relevanten Informationen enthält.

ProBat auf der Tagung „Evidenzbasierter Fledermausschutz bei Windkraftvorhaben“

Das Tool ProBat war auch Thema gleich mehrerer Beiträge auf der Tagung „Evidenzbasierter Fledermausschutz bei Windkraftvorhaben“ des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung am 15. April 2021.

Prof. Dr. Veith stellte eine Masterarbeit vor, in der unter anderem der Einfluss des Eingabeparameters „Windgeschwindigkeit“ auf die berechneten Abschaltalgorithmen bei den ProBat-Versionen 5.4 und 6.2 miteinander verglichen wurden. Ergebnis einer händischen Erhöhung der Windgeschwindigkeiten war, dass ProBat 5.4 bei der Berechnung von Abschaltzeiten kaum sensibel auf stärkere Windgeschwindigkeiten reagierte, obwohl man doch hier mit höheren „Cut in-Windgeschwindigkeiten“ rechnen müsste.

Dieser Kritik begegnete Dr. Oliver Behr vom ProBat-Entwicklungsteam, in dem er erläuterte, dass ProBat in der 5.4er-Version bekanntermaßen und bewusst mit einem Standarddatensatz aus den RENEBAT-Forschungsvorhaben im Hintergrund gearbeitet hätte. Unter anderem gemessene Windeingangsdaten seien seinerzeit oft fehlerbehaftet gewesen. Erst in der 6.2er-Version hätten diese daher einen gewissen Einfluss zugesprochen bekommen. Für den Zusammenhang zwischen Windgeschwindigkeit und Fledermausaktivität werden jedoch auch in den jüngeren ProBat-Versionen die im RENEBAT-Vorhaben ermittelten Verteilungen verwendet.

In seinem anschließenden Vortrag zu Neuerungen in ProBat 7 relativierte Dr. Behr auch nochmals ausführlich die wiederkehrende Kritik an ProBat im Zusammenhang mit den bestehenden Grenzen der akustischen Fledermauserfassung. ProBat sei im Zuge der RENEBAT-Vorhaben und darüber hinaus mehrfach weiterentwickelt worden und dabei sowohl auf unterschiedliche Erfassungsgeräte und Empfindlichkeiten als auch auf größere Rotoren angepasst worden. Die Aufzeichnung der akustischen Aktivität im Rotorbereich der WEA stelle, wie bei biologischen Erfassungen üblich, nur eine Erfassung einer Stichprobe dar. In den RENEBAT-Vorhaben wäre durch Schlagopfernachsuchen der Zusammenhang zwischen stichprobenhaft gemessener akustischer Aktivität und Schlagrisiko der WEA ermittelt worden. Dementsprechend sei es nicht notwendig, sämtliche Fledermausaktivität im Rotorbereich zu erfassen. Die Wirksamkeit der in ProBat berechneten Betriebsalgorithmen sei im Forschungsvorhaben RENEBAT II überprüft worden.

Dr. Volker Runkel appellierte in einem Impuls daran, die im Rahmen von Gondelmonitorings an Tausenden WEA erfassten akustischen Monitoring-Daten zusammen auszuwerten und dabei auch Möglichkeiten des maschinellen Lernens zu nutzen. Dafür müssten die bei der Erfassungsmethoden bestehenden Standards um solche zur Datenauswertung erweitert werden.

Bedarfsgerechte Abschaltungen bei Fledermäusen keine Option

Ein weiterer Impulsvortrag auf der Tagung wurde verdeutlichte, dass die bedarfsgerechte, spontane Abschaltung von WEA zum Fledermausschutz – anders als bei kollisionsempfindlichen Vogelarten – bei Fledermäusen keine Option ist. Alle derzeit verfügbaren Erfassungstechniken dürften hinsichtlich der erforderlichen Erfassungsreichweiten und einer nächtlichen Erfassung nicht hinreichend geeignet sein. Zudem würde es aufgrund der im Vergleich zu Vögeln deutlich höheren Aktivität von Fledermäusen in WEA-Nähe zu einer sehr hohen Zahl von Abschaltvorgängen kommen.

Schwierigkeiten bei der Populationsabgrenzung führen zu Einschränkungen für eine Ausnahmeerteilung vom Tötungsverbot bei Fledermäusen

Eine Vorstellung verschiedener Ansätze zur Abgrenzung von Fledermaus-Populationen durch Cosima Lindemann von der Universität Trier verdeutlichte, dass in der Eingriffsplanung von WEA nur kleinskalige, durch ökologische Parameter funktional abgegrenzte Populationen anhand der Wochenstuben für das Störungsverbot sowie Minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen operabel sind. Beim Tötungsverbot ist der Populationsansatz aufgrund nicht schließbarer bestehender Wissenslücken bei der Abgrenzung von „Wandernden Population“ nicht anwendbar. Trotz bzw. aufgrund bekannter Kollisionen ziehender Fledermäuse an WEA seien Ausnahmeerteilungen vom individuenbezogenen Tötungsverbot nach § 45 BNatSchG daher in der Regel nicht umsetzbar.

Mopsfledermaus unter bestimmten Voraussetzungen mit Windenergievorhaben vereinbar

Aktuelle Forschungsergebnisse des Gutachterbüros FrInaT zur waldbewohnenden Mopsfledermaus ergaben, dass vorhandene Quartiere im Umfeld von Windenergieanlagen (WEA) kein Ausschlusskriterium für den Bau eines Windparks sind, wenn sie außerhalb der jeweiligen Kernhabitate der Art und mit einem passenden Maßnahmenkonzept geplant werden.

Neue Erkenntnisse zum Abendsegler – dem häufigsten Fledermaus-Kollisionsopfer an Windenergieanlagen

Telemetrie-Untersuchungen des IZW an Großen Abendseglern ergaben, dass bei der Raumnutzung bzw. Interaktion mit WEA keine geschlechtsspezifischen Unterschiede bestünden, wie dies frühere Untersuchungen bislang vermuten ließen. Eine pauschale Anlockwirkung durch WEA konnte nicht bestätigt werden, über alle untersuchten Individuen hinweg wurde in einem Gebiet sogar eher eine Meidung festgestellt. Bei der Betrachtung einzelner untersuchter Individuen, wurde jedoch eine sehr unterschiedliche Raumnutzung und damit auch potenziell das Kollisionsrisiko erhöhende WEA-nahe Raumnutzungen deutlich. Die Quartiernähe zu WEA scheint zudem ein entscheidender Faktor für das Auftreten des Großen Abendseglers an WEA zu sein. Bei größeren Windparks traten Individuen deutlich verstärkt an den randlichen WEA auf, was de facto Auswirkungen auf die Kollisionsrisiken der Anlagen innerhalb der betreffenden Parks haben dürfte. Die Forschungen sind jedoch noch nicht abgeschlossen.

Das KNE behält das Thema Windenergie und Fledermäuse weiterhin im Blick und informiert Sie auch weiterhin gerne über Neuigkeiten!

Ihr Ansprechpartner im KNE
Holger Ohlenburg
Referent Naturverträgliche Windenergie
holger.ohlenburg@naturschutz-energiewende.de
030-7673738-22

Weiterführende Informationen

Großer Abendsegler eine Baumfledermaus im Wald
Großer Abendsegler, ©Bernd Wolter - stock.adobe.com

KNE-Kongress – Klima. Natur. Energie. am 24. Juni 2021

Berlin, 19. Mai 2021

KNE-Kongress – Klima. Natur. Energie.

Wir laden Sie herzlich zu unserem digitalen KNE-Kongress am 24. Juni 2021 von 9:30 bis 13:00 Uhr ein. 

Um den Klimawandel und das damit einhergehende Artensterben zu bekämpfen, benötigen wir einen schnellen Umstieg auf die erneuerbaren Energien. Aber die Energiewende ist auch mit Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden. Windenergieanlagen gefährden Fledermäuse, Wasserkraftturbinen Fische, Solarparks können das Landschaftsbild verändern und den Naturhaushalt beeinträchtigen. Wie umgehen mit den konkreten Widersprüchen zwischen Klima- und Biodiversitätsschutz? Wie kann es  gelingen, Klimaschutz und  Artenschutz voranzubringen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt unseres Kongresses am 24. Juni 2021.

Internationale hochrangige Gäste beleuchten das Thema aus vielfältigen Blickwinkeln

Unter dem Motto „Mit der Energiewende die Artenvielfalt bewahren“ diskutieren Expertinnen und Experten aus aller Welt das Verhältnis von Klima, Natur und Energie.

Dr. Gregor Hagedorn (Akademischer Direktor des Naturkundemuseums Berlin und Mitbegründer von Scientists 4 Future) eröffnet mit seiner Keynote den Kongress und widmet sich der Frage, wie ein Ausgleich zwischen Biodiversitäts- und Klimaschutz aussehen kann. Giulia Carbone (International Union for Conservation of Nature) wird in einem Impuls auf den Schutz der biologischen Vielfalt als Menschheitsaufgabe und Biodiversitätskriterien beim Ausbau von Windenergie und Photovoltaik eingehen.

Wie stark bedroht der Klimawandel die biologische Vielfalt? Wie kann die Energiewende zum Erhalt der Arten beitragen? Wie sichern wir die Naturverträglichkeit der Energiewende? Diese Fragen stehen im Zentrum einer anschließenden Gesprächsrunde mit Prof. Dr. Karen Wiltshire (Alfred-Wegener-Institut), Dr. Simone Peter (Bundesverband Erneuerbare Energie) und Prof. Dr. Beate Jessel (Bundesamt für Naturschutz).

Eine spannende Film-Reportage stellt einen riesigen Windpark in Schottland vor. Im Whitelee Windpark – ein breit akzeptiertes Großprojekt in der Nähe von Glasgow – ist es gelungen, die Energiewende so umzusetzen, dass der Naturschutz und die Anliegen der Menschen gleichermaßen berücksichtigt werden, so dass schließlich alle profitieren.

Die internationalen Experten Rainer Schröer (GIZ), Professor Dr. Yi Xin (Southeast University Nanjing), Sven Rösner (DFBEW), Subrahmanyam Pulipaka (NSEFI), Stu Webster (AWWI) und die Expertin Dr. Joanna Maćkowiak-Pandera (Forum Energii) geben einen Einblick in die naturverträgliche Energiewende in Chile, China, Frankreich, Indien, USA und Polen.

Alle weiteren Informationen, das Programm und die Anmeldung finden Sie auf der Internetseite zum KNE-Kongress

Kontakt

Alexander Karasek
Tel. 030-7673738-15
veranstaltung@naturschutz-energiewende.de

Jasmin Drägestein
Tel. 030-7673738-52
veranstaltung@naturschutz-energiewende.de

Alle Informationen, das Programm und die Anmeldung
finden Sie auf auf unserer Seite zum KNE-Kongress.

Mehr Tempo bei der Energiewende! Das KNE im Gespräch mit BDEW-Chefin Kerstin Andreae

Berlin, 11. Mai 2021

Mehr Tempo bei der Energiewende! Das KNE im Gespräch mit BDEW-Chefin Kerstin Andreae

„Dem Naturschutz nützt es gar nichts, wenn wir mit den Erneuerbaren nicht vorankommen“, betont Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in einer neuen Folge des Podcasts „Naturschutz und Energiewende“. Im Gespräch mit KNE-Direktor Dr. Torsten Raynal-Ehrke und KNE-Geschäftsführer Michael Krieger geht es um die Frage, wie die Interessen zwischen Klimaschutz, Biodiversität und Energiewende austariert werden können.

Fehlende Flächen seien derzeit das größte Hemmnis für den Ausbau der Windenergie an Land und zunehmend auch für Solarparks. Aber auch die Verfahrensdauer von Genehmigungen sei ein Hemmnis, wenn man die Klimaschutzziele erreichen wolle. Zwar müsse man sich Zeit nehmen, um Konflikte vor Ort im Gemeininteresse zu lösen, jedoch: „wir müssen echt schneller werden“, so Andreae. 2050 sei – entgegen dem persönlichen Empfinden – aus energiepolitischer Sicht nicht mehr weit weg, das Zeitfenster eng.

Sorgen bereite der Verbandschefin mit über 1.900 Mitgliedern auch die noch ganz am Anfang stehende Energiewende im Wärmesektor, die von der nächsten Bundesregierung konzentrierter angegangen werden müsse.

Der BDEW lege großen Wert auf die Naturverträglichkeit der Energiewende, sie sei aller Anstrengungen wert. Dabei dürfe aber nicht übersehen werden, dass es letztlich um den Schutz von Arten gehen müsse, nicht um den Schutz jedes einzelnen Individuums. In der Gesamtbetrachtung einer ganzen Bandbreite weiterer Faktoren spiele die Windenergie eine untergeordnete Rolle für das Vogelsterben.

Foto: BDEW/Trutschel

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Der KNE-Podcast

Dialoge – Debatten – Denkanstöße: Der KNE-Podcast beschäftigt sich mit aktuellen Fragen rund um die naturverträgliche Energiewende. Wie können Vogelkollisionen an Windenergieanlagen vermieden werden, wie lassen sich Konflikte beim Ausbau erneuerbarer Energien vor Ort klären, und was alles muss berücksichtigt werden, damit eine Erneuerbaren-Anlage genehmigt werden kann? Diesen und vielen weiteren Fragen gehen die Moderatoren Dr. Torsten Raynal-Ehrke; Direktor des KNE, und Geschäftsführer Michael Krieger mit ihren Gästen nach.

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