Am Fuße des Leuchtturms ist es dunkel

Berlin, 24. Juli 2019

Am Fuße des Leuchtturms ist es dunkel

So lautet der Titel des spannenden Artikels von Professor Yasushi Maruyama von der Universität Nagoya im diesjährigen KNE-Jahrbuch K19. Mit seiner Expertise und seiner Forschung im Bereich „Soziale Akzeptanz und Governance für Erneuerbare Energien“ gewährt Maruyama einen detaillierten und fundierten Einblick in den Ausbau der erneuerbaren Energien in Japan mit seinen Chancen und Herausforderungen.

Vor dem Hintergrund der Nuklearkatastrophe von Fukushima ist im Jahr 2012 ein Erneuerbare-Energien-Gesetz eingeführt worden. Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Japan ist daher in den vergangenen Jahren stark vorangetrieben worden. Auch wenn die Erwartungen und der Zuspruch grundsätzlich hoch sind, gibt es Akzeptanzprobleme vor Ort. Wie erfolgt die Umsetzung von Projekten? Welche gesellschaftlichen Herausforderungen gehen damit einher? Warum gibt es Akzeptanzprobleme in der Bevölkerung? Woher rühren die Unsicherheiten und Vorbehalte? Welche Maßnahmen und Lösungsansätze zur Erhöhung der Akzeptanz gibt es? Diese und andere Fragen werden umfassend betrachtet und erörtert.

Der Artikel wurde aus dem Japanischen übersetzt und liegt auch im Original vor.

K19 – Naturschutz in der Energiewende

Der Blick nach Japan ist ein Exkurs im vielfältigen Themenspektrum des Jahrbuchs, das sich vornehmlich den Herausforderungen und Entwicklungen im Rahmen einer naturverträglichen Energiewende in Deutschland widmet. In dem 230 Seiten starken Kompendium K19 – Naturschutz in der Energiewende finden sich unter anderem ein gemeinsamer Beitrag von drei großen deutschen Umweltverbänden, aufschlussreiche Beiträge zur Solarforschung, zu den Meeresströmungsenergien und alternativen Energiepflanzen und Berichte aus der Arbeit des KNE.

Sie finden das KNE-Jahrbuch K19 auch im Download-Bereich.

Für Nachfragen und Interviews stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung:
Anke Ortmann
presse@naturschutz-energiewende.de
030 7673738-12.

Drei Gespräche, zwei Länder, ein Thema

Erfurt, 15. Juli und München, 16. Juli 2019

Drei Gespräche, zwei Länder, ein Thema

Dr. Bettina Knothe, Leiterin der Konfliktberatung im KNE und Dr. Martin Köppel, Konfliktberater und Leiter der Außenstelle Süd des KNE, verschafften sich im persönlichen Austausch mit drei Akteuren der Energiewende einen Überblick über die jeweiligen Herausforderungen und aktuellen Themen bei der Umsetzung der Energiewende vor Ort.

Austausch mit dem Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerk e. V. (ThEEN)

Zunächst traf man sich in Erfurt mit der Geschäftsführerin des Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerk e. V. (ThEEN), Jana Liebe. Das Netzwerk wurde 2014 von mehreren Branchenverbänden in Thüringen gegründet. Heute ist es – unabhängig von Unternehmen – ein Kompetenznetzwerk für erneuerbaren Energien, Energiespeicherung, Energieeffizienz und Sektorenkopplung mit Sitz in Erfurt. Zentrale Themen im Rahmen des Austausches waren Konflikte und Akzeptanz beim Ausbau der erneuerbaren Energien vor Ort.

Das Netzwerk mit mehr als 70 Mitgliedern aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlichen Einrichtungen und vertritt über seine Mitgliedsverbände Arbeitsgemeinschaft Thüringer Wasserkraftwerke e. V., Bundesverband WindEnergie e. V. – Landesverband Thüringen, Erdwärme Thüringen e. V., Fachverband Biogas – Regionalbüro Ost und SolarInput e. V. mehr als 300 Unternehmen. Das übergeordnete Ziel des Netzwerkes besteht darin, die Kompetenzen seiner Mitglieder zu bündeln und sektorenübergreifend regional, überregional sowie international zusammenzuführen.

Austausch mit der Servicestelle Wind der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA)

Anschließend traf man sich, ebenfalls in Erfurt, mit Ramona Rothe und Frank Schindler von der Servicestelle Wind der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA). Die im Auftrag der Thüringer Landesregierung eingerichtete Servicestelle Windenergie befördert und unterstützt in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten einen sachorientierten und sachkundigen Dialog. Sie informiert und berät Bürger und Bürgerinnen, Genossenschaften, Kommunen oder Eigentümer von Potenzialflächen unabhängig und kostenfrei. Die Palette reicht dabei von fachlicher Unterstützung für Stadt- und Gemeinderäte über die Beratung zu Bürgerbeteiligungsmodellen, die Unterstützung bei der Gründung von Eigentümerinteressengemeinschaften, die Organisation regionaler Dialogveranstaltungen bis hin zur Moderation bei unterschiedlichen Positionen vor Ort.

Das KNE, insbesondere die KNE-Konfliktberatung, und ThEGA arbeiten schon seit geraumer Zeit zusammen. Es wurde sich über zwei zentrale Themen ausgetauscht. Zum einen ging es um die Bewertung der bisherigen Zusammenarbeit zwischen ThEGA und KNE, auch in konkreten Beratungsfällen und zum anderen um die aktuellen Rahmenbedingungen der Windenergie in Thüringen. Unter anderem ging es über die Regionalpläne Windenergie in Thüringen. Ein Hauptkonflikt bei vielen Planungen von Windenergieanlagen scheint in der Informationslücke bei der Bevölkerung zur Rolle und Aufgabe der Regionalplanung zu liegen.

Austausch mit dem Sprecher für Energie und Klimaschutz der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Bayern

Am folgenden Tag trafen sich Knothe und Köppel zum Austausch mit Martin Stümpfig, Sprecher für Energie und Klimaschutz der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Bayern sowie der stellvertretende Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im bayerischen Landtag (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Bayern) und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in München im Maximilianeum, dem Sitz des Bayerischen Landtags.

In diesem Treffen wurden insbesondere die Herausforderungen bei konkreten Planungen sowie bei Veranstaltungen im Zusammenhang von Erneuerbare-Energien-Anlagen und Strom-Verteilnetzen vor Ort erörtert. Neben Vorbehalten in der Bevölkerungen gegen Windenergieanlagen-Projekte, nehmen anscheinend auch die Vorbehalte gegen Photovoltaik-Freiflächenanlagen zu. Ebenfalls steigend ist der Bedarf bei der Beratung von Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern im Rahmen der Planung von Erneuerbare-Energien-Anlagen und bei der Vermittlung von Mediatorinnen und Mediatoren aus dem KNE-Mediatorenpool für die Moderation von Informationsveranstaltungen vor Ort.

Der Bedarf an Angeboten zur Lösung von Konflikten wurde deutlich

In den verschiedenen Gesprächen wurde deutlich, dass es bei der Planung und Genehmigung von konkreten Projekten vor Ort zum Teil Widerstand und auch unterschiedlich stark ausgeprägte Konflikte gibt. Der Bedarf an Konfliktbegleitung und -moderation ist gegeben und Unterstützung durchaus erwünscht. Es wurde begrüßt, dass es eine unabhängige Einrichtung wie das KNE gibt, die den naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien unterstützt und als Ansprechpartner für alle Akteure zur Verfügung steht. Kontakte wurden ausgetauscht und Vereinbarungen darüber getroffen, auch im Anschluss an den die Austauschgespräche weiter im Gespräch zu bleiben und Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Blick zu behalten.

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Das Maximilianeum, Sitz des Bayerischen Landtags in München.

Vertreterinnen und Vertreter der Ministerien im Gespräch mit dem KNE

Berlin, 05. Juli 2019

Vertreterinnen und Vertreter der Ministerien im Gespräch mit dem KNE

Das KNE besuchte am Donnerstag, 4. Juli 2019 Vertreterinnen und Vertreter der Ministerien für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung sowie für Landwirtschaft und Umwelt um über die naturverträgliche Energiewende zu beraten. Besonders im Fokus standen dabei die Herausforderungen für den naturverträglichen Ausbau der Windenergie im Nordosten Deutschlands.