2. Sitzung des Fachdialogs „Energiewende in Landschaften mit UNESCO-Welterbe“

Berlin, 28. November 2017

Klärung der Rollen, Abläufe und Positionen – 2. Sitzung des Fachdialogs „Energiewende in Landschaften mit UNESCO-Welterbe“

Zum zweiten Mal tagte der Fachdialog „Energiewende in Landschaften mit UNESCO-Welterbe“ in den Räumen des KNE in Berlin. Primäres Ziel der Sitzung am 27. November 2017 war es, eine gemeinsame Informationsbasis zu schaffen. Rollen und Abläufe in der Planung von Windenergieanlagen sowie im Welterbeschutz auf internationaler Ebene und in Deutschland sollten geklärt werden, um damit ein besseres gegenseitiges Verständnis unter den Akteursgruppen herzustellen. Auch die Position der UNESCO zum Verhältnis der übergeordneten Ziele des Klimaschutzes und der Welterbekonvention galt es zu klären.

Referate durch Vertreter des jeweiligen Bereiches und ein Fragenkatalog, den die Teilnehmenden in den Vorbereitungen an die Referenten gerichtet hatten, bildeten die Grundlage für einen regen und konstruktiven Austausch zwischen den Teilnehmenden. Die Diskussionen gaben Hinweise auf potentielle Verbesserungsansätze etwa in Bezug auf verbesserte Abstimmungen der von Abläufen und den zeitlichen Herausforderungen unterschiedlicher Prozesse. Solche und andere Themen werden Gegenstand der nächsten Sitzung sein.

Unter den Teilnehmenden konnte das KNE neben Vertretern des Bundesverbandes beruflicher Naturschutz (BBN), des Bundesverbandes WindEnergie (BWE), des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB), des Deutschen Nationalkomitee ICOMOS e.V., der Deutschen UNESCO Kommission (DUK), der Fachagentur Windenergie an Land e.V., und des Welterbezentrums der UNESCO, erstmals Vertreter der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger (VdL), und der Bund-Länder-Initiative Windenergie (BLWE) begrüßen. Wir freuen uns über das Engagement der neuen Mitwirkenden.

Die Sitzung wurde von Frau Prof. Dr. Gläßer vom Fachbereich Mediation, Konfliktmanagement und Verfahrenslehre der Viadrina Universität in Frankfurt/Oder und dem Abteilungsleiter der KNE-Fachdialoge, Herrn Dr. Danelzik, moderiert.

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Das Projekt wird durch die Deutsche Bundes­stif­tung Umwelt geför­dert, wir danken für die Unter­stüt­zung.

DBU
2. Sitzung Fachdia­log „Energie­wende in Landschaf­ten mit UNESCO-Welterbe“ im KNE
2. Sitzung Fachdia­log „Energie­wende in Landschaf­ten mit UNESCO-Welterbe“ im KNE

Dubai: La Futura 2017 – The Future of Energy

Berlin, 22. 11. 2018

Dubai: La Futura 2017 – The Future of Energy

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) sind bisher vor allem für eines bekannt: Öl. Nach wie vor gehören Abu Dhabi, Adschman, Dubai, Fudschaira, Ra’s al-Chaima, Schardscha und Umm al-Qaiwain zu den weltweit bedeutendsten Öllieferanten. Zusammen besitzen sie die siebtgrößten bekannten Öllagerstätten. Der sagenhafte Reichtum der Emirate – und insbesondere der beiden Städte Abu Dhabi und Dubai – ist dem globalen Verlangen nach dem fossilen Energieträger zu verdanken. Mit den Einnahmen wurden einerseits gigantische, teils skurrile Bauvorhaben umgesetzt; so steht das mit 828 Metern höchste Bauwerk, der Burj Khalifa in Dubai. Außerdem leistet sich die Wüstenstadt am Persischen Golf auch eine Skihalle mit Gondellift und zig großflächige Brunnen, wo das rare Wasser durch die ganzjährig hohen Temperaturen (im Sommer bis zu 50 Grad, im Winter selten unter 30 Grad) stark verdunstet. Ganz zu schweigen von den künstlich aufgeschütteten Palmeninseln mit ihren luxuriösen Villas und Hotels vor der Küste. Andererseits wurden durch die Petrodollars auch soziale Wohltaten in den Monarchien verwirklicht. So erhält jedes frisch verheiratete Paar Grund und Haus vom Staat geschenkt, um sich damit eine Existenz aufzubauen. Sowohl Einheimische als auch Expatriats zahlen zudem (noch) keine Steuern auf ihr Einkommen. Insgesamt ist die Steuerlast in den VAE eine der niedrigsten auf der Welt. Allerdings ist den absolut herrschenden Emiren (aus deren Reihen sie ihren Präsidenten bestimmen, derzeit der Emir von Abu Dhabi) sehr wohl bekannt, dass sich die Einnahmen aus der Ölgewinnung nicht ewig fortführen lassen und der eigene Energieverbrauch zu hoch ist. Deshalb wollen und müssen die Emirate nachhaltiger und ökologischer wirtschaften sowie ihre zukünftigen Einnahmen auf neue ökonomische Füße stellen. Teils werden enorme Anstrengungen unternommen. Jedoch verschwimmen die erreichten Erfolge und die zukunftsweisenden Aussagen der Herrscher oft im nächsten Bauprojekt unvorstellbaren Ausmaßes.

Wie sieht die Energieversorgung der Zukunft aus?

In Dubai trafen sich am 20. und 21. November 2017 rund 200 Zukunftsforscher, Futuristen, Accelerator, Influencer und Entscheidungsträger zur Trendkonferenz La Futura. Auf der jährlich stattfindenden Veranstaltung werden drängende Fragen der zukünftigen Entwicklung von Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik debattiert und kritisch diskutiert. Es werden mehr Fragen gestellt, als Antworten gegeben. Es werden die Fragen gestellt, die unsere Art zu wirtschaften, zu forschen, zu leben und zu regieren fundamental hinterfragen sollen. Alles dem Zweck unterworfen, sich und die Welt für die Zukunft bereit zu machen. Insbesondere die Frage einer klimaverträglichen, ökologischen, ökonomischen und sozialverträglichen Energieversorgung spielt dabei eine zentrale Rolle. Die zunehmende Elektrifizierung unserer Lebens- und Arbeitsumwelt (Smartphone, autonomes Fahren, Internet of Things, künstliche Intelligenz, eBook-Reader, Tablets, Smart Home) benötigen Strom, um zu funktionieren und führen dazu, dass trotz Effizienzsteigerungen in den unterschiedlichen Technologieformen ein globaler Zubau an Kraftwerkskapazitäten zwingend erforderlich ist. Gerade die Entwicklungs- und Schwellenländer (allen voran China und Indien) durchlaufen die Evolution der Elektrifizierung mit einer hohen Geschwindigkeit und in großen Schritten und überholen die Industriestaaten inzwischen in vielen Bereichen (so kann man zum Beispiel auf dem Flohmarkt in Mumbai bereits mit Kreditkarte oder Smartphone seinen Einkauf bezahlen). Die bedeutendste Frage einer zukünftigen Energieversorgung wird nicht sein, welche Technologien für die Erzeugung gebraucht werden und welche Technologien die erzeugte Energie wieder verbrauchen und wie diese beiden Technologien in Umwelt und Gesellschaft eingebettet werden, denn technologisch wird quasi alles möglich sein. Die eigentliche Frage wird sein, wie wir entscheiden, welche Technologien nicht zur Anwendung kommen sollen, weil es nicht ethisch, nicht umweltverträglich oder nicht gerecht ist, sie einzusetzen. Wer soll diese Frage wie entscheiden?

Zu sehen war, dass Trend- und Zukunftsforscher vor allem den Blick auf den Endkunden richten. Seine Möglichkeiten scheinen durch vernetzte Technologien ins schier Unermessliche gesteigert werden zu können. Was in den Debatten deutlich wurde ist, dass der Blick zum Produzenten und zur Erzeugung dieser benötigten Strommengen mit teils lapidaren Antworten abgetan werden. Es sei schon lösbar, wenn man der Technik und dem technologischen Fortschritt vertraue. Von kostenloser und überall verfügbarer Energie als endloser Ressource wurde gesprochen. Schlafwandlerische Argumente verbunden mit einer tiefen Technologiegläubigkeit malten das Bild der Konferenzteilnehmer. Vor allem unter den jüngeren Diskutanten wurden aber auch mahnende Worte an das Auditorium gerichtet, dass die große Zahl an global zu beobachtenden Konfliktlagen dringend auch in der Betrachtung der Erzeugung von Strom und der Verteilung liegen müssen. Besonders offen für solche Argumente zeigte sich die Dubai Energy and Water Agency (DEWA), die als offizielle Einrichtung des emiratischen Wirtschaftsministeriums ähnliche Befugnisse vertritt wie in Deutschland die Bundesnetzagentur. Die DEWA war einer der Sponsoren der Konferenz und damit sehr an den Inhalten und Lösungsansätzen interessiert.

Die nächste La Futura findet vom 23. bis 25. Oktober 2018 in Shanghai statt.

Das KNE beim Kreis Düren

Düren, 20.11.2017

Das KNE beim Kreis Düren

Beim Kreis Düren bei Aachen referierten Dr. Elke Bruns, Abteilungsleiterin Fachinformationen und Elisabeth Hartleb, Rechtsreferentin, am 20. November zum weiträumigen Themenkomplex von artenschutzrechtlichen Fragen bei der Genehmigung von Windenergieanlagen.

Auf Einladung des Umweltdezernenten Hans Martin Steins griffen die Vorträge aktuelle, kontrovers diskutierte Fragestellungen aus aktuellen Genehmigungsvorhaben auf. Konkret wurden unter anderem Fragen zum signifikant erhöhten Tötungsrisiko und zum Stand der Diskussion hinsichtlich des Umgangs mit der Ansiedlung geschützter Arten nach Genehmigungserteilung erörtert. Zugleich wurden Status und Änderungen des kürzlich überarbeiteten Leitfadens „Arten-/Habitatschutz und Windenergie“ des Landes Nordrhein-Westfalen mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen diskutiert.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Amts- und Sachgebietsleiter des Umweltamtes und des Bauordnungsamtes sowie weitere Kolleginnen und Kollegen, nutzten die Veranstaltung zum Austausch und zum fachlichen Dialog sowie zur Information über die Arbeit und Angebote des KNE.

Ein herzliches Dankeschön für die Einladung und die ausgezeichnete Organisation der Veranstaltung an den Umweltdezernenten, Hans Martin Steins sowie an seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Informieren Sie sich auf unserer Internetseite über das Vortragsangebot des KNE:

Vortragsangebot

Diskussionsrunde im Umweltamt Kreis Düren
Im Umweltamt Kreis Düren.

Zweite Sitzung des Fachdialogs „Qualitätssicherung von Fledermausgutachten“

Berlin, 03.11.2017

Vertiefte Diskussion über Lösungsansätze – 2. Sitzung des Fachdialogs „Qualitätssicherung von Fledermausgutachten“

Am 3. November lud das KNE Vertreterinnen und Vertreter zentraler Akteursgruppen zur zweiten Sitzung des Fachdialogs nach Berlin ein.

Als inhaltliche Schwerpunkte wurden die beiden Lösungsansätze „Kompetenzstellen“ und „naturschutzfachliche Empfehlungen“ vertieft. Kompetenzstellen könnten Kompetenz- und Kapazitätsprobleme in den Behörden bei der Prüfung von Fledermausgutachten reduzieren. Ein Teilnehmer berichtete in einem Impulsvortrag über die Arbeit des Kompetenzzentrums Windenergie der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW). Als Einstieg in die Diskussion um naturschutzfachliche Empfehlungen hielt Hartmut Geiger von der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie, Koordinationsstelle für Fledermausschutz, einen Gastvortrag über die „Arbeitshilfe zur Berücksichtigung des Fledermausschutzes bei der Genehmigung von Windenenergieanlagen (WEA) in Thüringen“.

Der Fachdialog erörtert in insgesamt fünf Sitzungen, an welchen Stellen die Qualität von Fledermausgutachten für Windenergie gegenwärtig nicht verlässlich genug gesichert wird und welche Maßnahmen ergriffen werden könnten. In der laufenden Arbeitsphase des Fachdialogs arbeiten die Teilnehmenden an gemeinsamen Empfehlungen.

In den Fachdialog sind Vertreterinnen und Vertreter des Bundesverbands beruflicher Naturschutz (BBN), des Bundesamts für Naturschutz (BfN), des Bundesverbands WindEnergie (BWE), der Bund-Länder-Initiative Windenergie (BLWE), des Bundesverbands für Fledermauskunde (BVF), des Deutschen Landkreistags (DLT), der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW), des Naturschutzbund Deutschlands (NABU) und der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Naturschutz, Landschaftspflege und Erholung (LANA) eingebunden. Das KNE fungiert bei dem Fachdialog als neutraler Organisator und Moderator.

Gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.

Für die Unterstützung bedanken wir uns sehr herzlich.

Informieren Sie sich über unsere Fachdialoge.

Bild von skeeze auf Pixabay.

Das KNE auf den 26. Windenergietagen in Warnemünde

Berlin, 03. November 2018

Das KNE auf den 26. Windenergietagen in Warnemünde

Am 7. November starten in Warnemünde in der Yachthafenresidenz Hohe Düne die Windenergietage 2017, eine der größten Veranstaltungen Deutschlands für erneuerbare Energien. Die Zahlen sprechen für sich: Knapp 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Branche tauschen sich an drei Tagen in insgesamt 42 Foren und Workshops mit rund 360 Vorträgen zu Innovationen, Trends und aktuellen Wissensständen aus.

Das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE) beteiligt sich mit vier Vorträgen an zwei Tagen zu unterschiedlichen Themen aus dem Bereich Naturschutz und erneuerbare Energien am vielfältigen Fachprogramm. Es informiert zu Strategien und Instrumenten zur Konfliktklärung, über Instrumente und Möglichkeiten der Vermeidung von Vogelkollisionen und über rechtliche Rahmenbedingungen.

8. November

  • Forum 21: Akzeptanz & Bürgerbeteiligung

15:30 Uhr:

Konfliktmanagement in Naturschutz und Energiewende. Strategien und Instrumente zu Konfliktklärung und -prävention, Dr. Bettina Knothe, Abteilungsleiterin Konfliktberatung im KNE.

9. November

  • Forum 2: Karriere und Weiterbildung

10:15 Uhr:

Kann man streiten lernen? Konfliktmanagement in der Windenergie, Dr. Bettina Knothe, Abteilungsleiterin Konfliktberatung im KNE.

  • Forum 9: Naturschutz

10:00 Uhr:

Vermeidung von Vogelkollisionen – technische Möglichkeiten und Grenzen der Betriebsregulierung, Eva Schuster, Referentin Fachinformationen im KNE.

12:20 Uhr:

Naturschutz in der Energiewende – die Rechtslage, Elisabeth Hartleb, Referentin Recht im KNE.

Kommen Sie mit uns ins Gespräch.

Nutzen Sie die Gelegenheit, im Anschluss an die Vorträge für einen persönlichen Austausch mit unseren Expertinnen und informieren Sie sich über Arbeit und Angebote des KNE. Unsere Aufgabe ist es, zur Versachlichung von Debatten und zur Vermeidung von Konflikten mit dem Naturschutz in der Energiewende beizutragen, insbesondere beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Als neutrale Einrichtung, die allein einer naturverträglichen Energiewende verpflichtet ist, stehen wir mit unseren Angeboten allen Akteuren der Energiewende gleichermaßen engagiert und konstruktiv zur Verfügung. Durch glaubwürdige Informationen und das Vermitteln von Moderationen und Mediationen unterstützen wir ein faires Austragen von Konflikten.

Ausstellungsfläche des KNE: Ü8 im Übergangsbereich vom Kongresszentrum zu den Hotels.

Informieren Sie sich auf unserer Internetseite über das Vortragsangebot des KNE:

Vortragsangebot

Das vollständige Programm der 26. Windenergietage finden Sie hier:

http://windenergietage.de/programm/

Warnemünde
Blick auf Warne­münde. Quelle: FitzFox/​Pixabay.

Bild von Michael Draeger auf Pixabay.