Japanische Delegation zu Besuch im KNE

Berlin, 25. September 2018

Japanische Delegation zu Besuch im KNE

Die Aspekte und Themen einer naturverträglichen Energiewende interessieren über die deutschen Grenzen hinaus. Deswegen besuchte Anfang der Woche eine japanische Delegation vom Institute for Sustainable Energy Policies aus Tokio mit Forschern der Universitäten Hosei, Nagoya und Kyoto die KNE-Geschäftsstelle.

Die Arbeit des KNE vor Ort stellte in der Diskussion einen Schwerpunkt dar. Besonders die Mechanismen und Dynamiken von Konflikten beim Ausbau der Windenergie und der Solarenergie sind länderübergreifend deswegen interessant, weil hier Ansätze entstehen können, die Handhabung jeweils zu verbessern. Der deutsche Rechtsrahmen ist dabei für Japan von großem Interesse, weil hier die Konflikte auf unterschiedlichen Ebenen bearbeitet und damit gelöst werden können. Auch die deutsche Handhabe für Kompensations- und Ausgleichsmaßnahmen wird immer wieder herausgestellt und könnte auch ein Modell für andere Länder sein.

Internationaler Austausch zu Radar-Systemen in Helsinki

Berlin, 25. September 2018

Internationaler Austausch zu Radar-Systemen in Helsinki

Am 19. und 20. September kamen rund 30 Experten und Expertinnen aus Wissenschaft und Praxis aus acht Ländern zusammen, um sich auf dem Workshop „Wind Farm & Wildlife Impact Workshop 2018“ in Helsinki auszutauschen.

Der Fokus der Veranstaltung lag auf dem Stand des Wissens über den Einsatz von Radar-Systemen zur Erkennung und Quantifizierung von Vogelflugaktivitäten in Gebieten geplanter und in Betrieb befindlicher Windenergieanlagen (WEA). Eva Schuster, Referentin für Fachinformationen am KNE, stellte in ihrem Fachvortrag die gängige Planungspraxis in Deutschland vor und gab einen Einblick in die aktuelle Diskussion über den möglichen Einsatz von Detektionssystemen an Windenergienanlagen als Verminderungsmaßnahme. Dabei wies sie auf Systemeigenschaften hin, die aus der Sicht des KNE erfüllt sein müssten, um den artenschutzrechtlichen Anforderungen in Deutschland gerecht zu werden.

Radar-Systeme als Verminderungsmaßnahme

In den Diskussionen wurde deutlich, dass Radar-Systeme in vielen Ländern bereits in der Genehmigungspraxis Anwendung finden. Sie würden aktuell jedoch für den Erkenntnisgewinn über Vogelzugereignisse verwendet, um Kollisionsrisiken besser bewerten zu können. Auf der Basis der Radardaten können dann Anpassungen in der Anlagenanordnung, der vorgesehenen Anzahl der WEA oder auch des Betriebsregimes vorgenommen werden, um das Kollisionsrisiko für Vögel zu reduzieren und bis unter die Signifikanzschwelle zu senken.

Über die Eignung von Radar-Systemen für den Fledermausschutz wurde ebenfalls gesprochen. Hier bestehe noch wenig Erfahrung. Denkbar wäre eine Kopplung von akustischen Detektoren mit einem Radar-System, wodurch gegebenenfalls artspezifische Informationen über Flugaktivitäten an WEA gewonnen werden könnten.

Im Zuge der Diskussionen wurde ersichtlich, dass sich die naturschutzrechtlichen Anforderungen in den Ländern zum Teil stark unterscheiden. Dabei zeichnete sich ab, dass Deutschland eine vergleichsweise strenge Auslegung des Artenschutzrechtes vertritt. In manchen Ländern, wie beispielsweise den Niederlanden und Portugal, werden betriebsbegleitende Monitorings in die Genehmigung aufgenommen, um auf Abweichungen von den prognostizierten negativen Auswirkungen mit weiteren Verminderungsmaßnahmen reagieren zu können. Daraus resultiert ein großes Interesse an fachlich validen und praktikablen Ansätzen für die Durchführung von betriebsbegleitenden Monitorings.

Exkursion in den Tahkoluoto Wind Park

Auf einer Exkursion am zweiten Tag der Veranstaltung in den finnischen Tahkoluoto Wind Park nahe Pori konnten sich die Teilnehmenden vor Ort die Funktionsweise eines Vogelradars näher ansehen. Flugrouten einzelner Vögel und von Vogelschwärmen konnten auf dem Monitor in Echtzeit mitverfolgt werden. Künftig soll der Einsatzbereich des Radar-Systems im Finnischen Windpark ausgeweitet werden. Geplant ist eine Kopplung des Radar-Systems an ein hochauflösendes Kamera-System, mit der die Identifikation des Flugobjektes in Echtzeit ermöglicht werden soll. Dadurch wäre eine artspezifische Betriebsregulierung denkbar. Das System befindet sich aktuell in der Entwicklung. Federführend ist dabei die Technische Universität Tempere in Finnland.

Ein Sommerabend an der Spree

Berlin, 20. September 2018

Ein Sommerabend an der Spree

Zahlreiche Gäste aus dem Naturschutz, der Energiewirtschaft, der Politik und aus Wissenschaft und Forschung folgten am 20. September der Einladung zum zweiten KNE-Sommerabend in den Spreespeicher in Berlin.

Bei sommerlichen Temperaturen begrüßte KNE-Direktor Dr. Torsten Raynal-Ehrke die Gäste des KNE-Sommerabends an den Ufern der Spree. Unter Ihnen auch Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium (BMU), und Stephan Zirpel, Geschäftsführer der Umweltstiftung Michael Otto (UMO), die die Arbeit des KNE als Gesellschafter trägt und unterstützt.

„Das KNE versteht sich mit seiner Arbeit als Dialogzentrum“, betonte Dr. Raynal-Ehrke in seiner Eröffnungsrede. Die Entwicklung des KNE und das Interesse an seinen Angeboten und seiner Expertise würden diese Einschätzung unterstreichen. Die naturschutzfachlichen Informationen und Publikationen rund um den Naturschutz in der Energiewende sind genauso nachgefragt, wie das Angebot an Fachvorträgen, in denen aktuelle Wissensstände und Fragenstellungen aufgegriffen werden.

Auch mache sich das KNE als neutraler und kompetenter Ansprechpartner für die Moderation und Mediation von Konflikten beim Ausbau der erneuerbaren Energien zunehmend bundesweit einen Namen. Vertreter aller Akteursgruppen wenden sich an das KNE, um bei der Bearbeitung von Konflikten vor Ort Unterstützung zu erhalten. Zahlreiche Beratungen werden direkt durch das KNE umgesetzt, es stehen aber auch die Mitglieder des KNE-Mediatorenpools für Moderationen und Mediationen vor Ort zur Verfügung. Um deren Einsatz zu erleichtern, hat das KNE einen Fonds ins Leben gerufen. „Eine finanzielle Unterstützung gerade in der ersten Phase der Konfliktbearbeitung erleichtert den Einsatz von Mediatorinnen und Mediatoren vor Ort. Davon profitieren sowohl der Naturschutz als auch die Erneuerbaren-Branche“, erklärte Raynal-Ehrke.

Auch die KNE-Fachdialoge, von denen die ersten jetzt zum Abschluss kommen, betonten den Anspruch des KNE den Dialog zwischen den Akteuren der Energiewende zu fördern. Sowohl im Fachdialog „Qualitätssicherung von Fledermausgutachten für die Planung und Genehmigung von Windenergieanlagen“ als auch im Fachdialog „Energiewende in der Nähe von UNESCO-Welterbe“ wurde intensiv diskutiert, es wurden die unterschiedlichen Perspektiven eingebracht und konstruktiv an gemeinsam getragenen Empfehlungen gearbeitet. Die Ergebnisse werden voraussichtlich im November vorgestellt.

Als Keynote-Speaker war in diesem Jahr Daniel Wetzel, Wirtschaftsredakteur der WELT eingeladen. Er beleuchtete in seiner Rede die Rolle der Medien in der Energiewende. Er zeigte auf, wie die Digitalisierung journalistische Darstellungsformen und die journalistische Arbeit verändert und damit die Kommunikation mit dem Leser auf eine ganz neue Stufe gehoben habe. Entsprechend habe sich die Energiewende-Debatte verändert. “Sie ist einerseits faktenreicher, offener und zugänglicher geworden, ermöglicht zugleich aber auch immer mehr Menschen den Rückzug in selbstgestaltete mediale Wohlfühlräume, in denen es keine unbequemen Wahrheiten und Herausforderungen, sondern nur Affirmation für längst verinnerlichte Glaubenssätze gibt“, so Wetzel. Anhand von Beispielen aus seinem Recherche-Alltag zeigte der WELT-Journalist, dass die Vielfalt der Medien und Meinungen immer wieder den Diskurs neu beleben und weitertreiben könne.

Erneuerbare Energie trifft Kunst

Einen ganz anderen Blick auf die erneuerbaren Energien bot an diesem Abend eine Ausstellung von The Solar Panel Art Series. Diese bringt Wissenschaft und Kunst zusammen, erneuerbare Energien treffen auf künstlerische Kreativität. Bei dem Kunstprojekt arbeiten verschiedene Künstlerinnen und Künstler mit alten Solarpanels und schaffen außergewöhnliche Kunstobjekte. Der Großteil der Einnahmen aus dem Verkauf der Objekte geht an das Solar Kids School Program der Olafur Eliassons Little Sun Foundation, ein Solar-Schulprojekt in Ruanda, das Schulkindern und Lehrern ohne Zugang zum Stromnetz, nachhaltiges Licht bietet.

Schöner Ausblick – gute Gespräche

Bei schönem Spätsommerwetter nutzten die Gäste in entspannter Atmosphäre ausgiebig die Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung. Darüber hinaus informierten sie sich intensiv über die Angebote und Aktivitäten des KNE. Die verschiedenen Möglichkeiten der Zusammenarbeit wurden erörtert und weiterführende Gespräche vereinbart.

Wir bedanken uns bei unseren Gästen für diesen gelungenen Abend und freuen uns schon auf den KNE-Sommerabend im Jahr 2019.

Austauschtreffen der Klimaschutz- und Landesenergieagenturen

Straubing, 6. September 2018

Austauschtreffen der Klimaschutz- und Landesenergieagenturen in Straubing

Am 6. und 7. September trafen sich in Straubing Vertreterinnen und Vertreter der Klimaschutz- und Energieagenturen der Länder, der Fachagentur Wind an Land und des KNE zu ihrem regelmäßigen fachlichen Austausch zur Windenergie. Diesmal fand das Treffen beim Centralen Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk e.V.  (C.A.R.M.E.N. e.V.) in Straubing statt.

Inhaltliche Diskussionen des Fachaustausches berührten die Themen Weiterbetrieb oder Rückbau  von Windenergieanlagen nach Auslaufen der EEG-Förderung, Potenziale des Repowerings sowie Ansätze und Potenziale der Teilhabe am Betrieb von Windenergieanlagen auf kommunaler und regionaler Ebene. Der Fachaustausch findet 2 bis 3 Mal jährlich an wechselnden Orten statt.

Herzlichen Dank an C.A.R.M.E.N. e.V. für die Organisation des Treffens und die Gastfreundschaft.

Gruppenforo der Teilnehmer.
Bei schönstem Wetter trafen sich die Teilnehmenden zum Informations- und Erfahrungsaustausch in Straubing.

Das KNE auf der Konferenz „Bürgerenergie im ländlichen Raum“

Emsdetten, 30. August 2018

Das KNE informiert auf der Konferenz „Bürgerenergie im ländlichen Raum“ in Emsdetten

Am 30. August stellte das KNE seine Arbeit im Rahmen der Konferenz „Bürgerenergie im ländlichen Raum. Bürger, Lokale Aktionsgruppen & Klimaschutzmanager gemeinsam für eine nachhaltige Energieversorgung“ in Emsdetten (Kreis Steinfurt) auf dem „Marktplatz der Energiewende“ vor. Vorbereitet und veranstaltet wurde die Konferenz von der Deutschen Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS) und dem Bündnis Bürgerenergie e.V (BBEn). Im Rahmen von Vorträgen, Workshops und auf Exkursionen arbeiteten die rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Bürgerenergiegenossenschaften, LEADER-Regionen oder Kommunen auf der Konferenz zu aktuellen Rahmenbedingungen für eine bürgerschaftlich getragene Energiewende, guter Ansprache der Zivilgesellschaft, übertragbaren dezentralen Ansätze sowie zu der Frage, wie Menschen vor Ort von der Bürgerenergie profitieren können.

Auf dem „Marktplatz der Energiewende“ hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit sich über die Angebote des KNE zu informieren. Der Austausch mit den Gesprächspartnern machte deutlich, dass die Arbeit des KNE wichtig und erforderlich ist. Auf großes Interesse stieß das Informationsangebot zu naturschutzfachlichen Themen ebenso wie das Angebot des KNE zur professionellen Konfliktberatung im Themenfeld Naturschutz und Energiewende.

Hier finden Sie die Dokumentation zur Veranstaltung Bürgerenergie im ländlichen Raum.

Kuehe auf der Weide am Fluss mit Windenergieanlage im Hintergrund.

Bild von David Mark auf Pixabay.