Brandenburg, 13. Juni 2022

Internationales Interesse am Erprobungsvorhaben zum Einsatz von Antikollisionssystemen

ISEP Japan zu Besuch in Brandenburg

Kolleginnen des KNE besichtigten gemeinsam mit Christian Doedt, weitgereister Gast des Institute for Sustainable Energy Policies (ISEP) Japan, das Brandenburger Erprobungsvorhaben zum Einsatz von Antikollisionssystemen. Die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde HNEE und das KNE erproben dort mit Hilfe einer virtuell simulierten Windenergieanlage zwei Antikollisionssysteme in der abwechslungsreichen Landschaft der Uckermark (Meldung zum Start des Forschungsprojektes).

Bei einer Führung vor Ort erläuterte Jonas Hellmig von der FEFA Wind, die zur Erprobung vor Ort ein Radarsystem zur frühzeitigen Erkennung von Vögeln zur Verfügung stellen, ausführlich, was es für die Erprobung technisch und logistisch zu bedenken gab und wie vor Ort genau vorgegangen wird. Christian Doedt informierte sich insbesondere hinsichtlich der Möglichkeiten, wie und ob derartige Forschungsprojekte auch in Japan umgesetzt werden können. Eine wichtige Fragestellung war dabei beispielsweise, ob die Vogelerkennung auch in für Japan typischen Berglandschaften funtioniere.

Das Treffen gab allen die Möglichkeit, die Herausforderungen einer naturverträglichen Energiewende in einem globalen Kontext zu erörtern und zu verstehen und über den nationalen Tellerrand zu schauen. Wie unterschiedlich die gesetzlichen, politischen und logistischen Mittel und Hürden sind, war für alle Teilnehmenden interessant. In die Zukunft blickend, wird es weiterhin regen Austausch zwischen KNE und ISEP geben, um Erfahrungen miteinander zu teilen.

Hintergrund

Seit der Nuklearkatastrophe in Fukushima im Jahr 2011 herrscht in Japan großes öffentliches Interesse an erneuerbaren Energien, die Lobby des Naturschutzes ist jedoch im Vergleich zu Deutschland eher gering. Auch spielt Solarenergie momentan in Japan die größere Rolle, als Windkraft. Das Interesse daran, wie in Deutschland vorgangangen wird, um Naturschutz und Energiewende unter einen Hut zu bringen, ist groß. Das ISEP in Japan beschäftigt sich damit, wie die Energiewende in Japan umgesetzt werden kann. Der Kontakt zu dem Institut besteht daher schon länger. Unter anderem gab es im November 2021 einen intensiven Austausch zur Thematik der Konfliktbearbeitung in der Energiewende.

Ihre Ansprechpartnerin im KNE
Karen Thormeyer
karen.thormeyer@naturschutz-energiewende.de

Besichtigung Erprobung Antikollisionssysteme Peetzig
V. l. n. r.: Jonas Hellmig (FEFA Wind), Tina Bär (KNE), Christian Doedt (ISEP) und Constanze Hartje (KNE).