Berlin, 5. August 2018

KNE-Dossier zu Abschaltzeiten für Windenergieanlagen zum Vogelschutz nach Schreiber (2016)

Das KNE stellt in seiner neuesten Publikation einen für den Landkreis Osnabrück entwickelten Ansatz zur Reduzierung von Tötungsrisiken für windenergiesensible Brutvogelarten bei der Genehmigung von Windenergieanlagen vor und beleuchtet ihn aus verschiedenen Blickwinkeln.

Der Ansatz berücksichtigt zusätzlich zur „üblichen“ Liste windenergiesensibler Vogelarten weitere vier Arten, darunter den Mäusebussard. Er sieht Abschaltkontingente zur Reduzierung von Tötungsrisiken ermittelter windenergiesensibler Vogelarten vor. Die Abschaltzeiten werden auf Grundlage eines jährlichen Brutplatz-Monitorings und Kenntnissen zur artspezifischen, witterungsbedingten Flugaktivität der Arten so auf die Windenergieanlagen verteilt, dass eine größtmögliche Risikominimierung erreicht wird. Da eine Senkung des Kollisionsrisikos unter die Signifikanzschwelle jedoch in der Regel nicht erreicht werden kann, erfolgt eine Genehmigung der Windenergieanlagen gegebenenfalls über eine artenschutzrechtliche Ausnahme mit ergänzenden Kompensationsmaßnahmen für die jeweils betroffenen Arten.

Das KNE fasst in einem Dossier die wesentlichen Inhalte und Besonderheiten des Ansatzes zusammen und ordnet diese unter Berücksichtigung von Diskussionen, veröffentlichten Fachmeinungen und weiteren Quellen sowie eines KNE-Fachgesprächs in den aktuellen fachlichen, rechtlichen und praktischen Kontext ein. Die eingehende Betrachtung des Ansatzes verdeutlicht, dass dieser in der vorliegenden Form Annahmen und Regelungen enthält, die unter dem aktuell geltenden Rechtsregime noch einer Überprüfung und gegebenenfalls Weiterentwicklung bedürfen. Auch aus fachlicher Sicht gibt es noch Bedarf für eine Weiterentwicklung.

Das KNE erstellt regelmäßig Dokumente für den Wissenstransfer, unter anderem Steckbriefe, Synopsen und Dossiers. Diese werden auf der KNE-Internetseite "Auf einen Blick" veröffentlicht.