Berlin, 8. April 2022

Spannungsfeld zwischen Windenergie und Artenschutz auflösen!

KNE-Beirat diskutierte die aktuellen Herausforderungen einer naturverträglichen Energiewende

Heute kam der KNE-Beirat zu seiner 14. Sitzung zusammen. im Mittelpunkt stand das Eckpunktepapier des Bundesumwelt- und des Bundes-Wirtschafts- und Klimaschutz-Ministeriums zur „Beschleunigung des naturverträglichen Ausbaus der Windenergie an Land“.

Herzlich begrüßt wurde der neue Parlamentarische Staatssekretär des Bundesumweltministeriums Christian Kühn, der erstmals Gast des Beirates war und dessen Keynote – wenige Tage nach Veröffentlichung des Eckpunktepapiers – mit Spannung erwartet wurde. Kühn führte unter anderem aus:

„Das Spannungsfeld zwischen dem Ausbau der Windenergie an Land und dem Artenschutz kann gelöst werden, indem der Ausbau schon auf der Planungsebene klug gesteuert wird. Dadurch können bereits frühzeitig die richtigen Weichen gestellt und konfliktarme Flächen identifiziert werden. Hierdurch wird auch der Prüfaufwand für den Artenschutz durch die Genehmigungsbehörden verringert und Genehmigungsverfahren werden beschleunigt. Die geplanten Standardisierungen und Konkretisierungen von Arten, Abständen, artspezifischen Vermeidungsmaßnahmen sollen die artenschutzrechtliche Prüfung einerseits durch den Betreiber wie auch durch die Behörde im Rahmen der Genehmigung klarer und berechenbarer machen, erleichtern und dadurch beschleunigen.“

KNE-Direktor Dr. Torsten Raynal-Ehrke begrüßte in seiner Rede vor dem Gremium das Eckpunktepapier. Die Diskussion zu Windenergie und Artenschutz erhalte dadurch die notwendige Dynamik und Klarheit. Er erklärte

„Weder der Windenergieausbau noch der Artenschutz können pausieren. Auch wenn der Artenschutz nicht das Haupthemmnis des stockenden Windenergieausbaus ist, bestehen auch hier Potenziale zur Beschleunigung des Windenergieausbaus und im besten Fall zu einer gleichzeitigen Verbesserung der biologischen Vielfalt. Die Debatte, wie das gelingen kann, muss ernsthaft und zielorientiert geführt werden. Das KNE wird sich aktiv in die fachliche Untersetzung der vorliegenden Regelungsvorschläge einbringen, damit der Windenergieausbau tatsächlich seinen Beitrag zur Stärkung des Artenschutzes leistet.“

In diesem Sinne werde das KNE auch weiterhin den vertrauensvollen Dialog unter den verschiedenen Akteuren der naturverträglichen Energiewende fördern und intensivieren.

Wechsel im Beirat

Mit großem und herzlichem Dank für ihr langjähriges Engagement im Beirat wurden Dr. Herrmann Hüwels (Deutsche Industrie- und Handelskammer, DIHK) und Uwe Jansen (Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft Hamburg) verabschiedet, die in den Ruhestand getreten sind. Als neue Mitglieder begrüßte der Beirat in seiner Mitte Dr. Sebastian Bolay (DIHK) und Michael Hormann (Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz).

Der KNE-Beirat ist ein auf Grundlage des Gesellschaftsvertrages der KNE gGmbH eingerichtetes Beratungsgremium. In regelmäßigen Treffen lassen sich seine Mitglieder aus Naturschutz, Energiewirtschaft, Ländern und Kommunen sowie aus Wissenschaft und Forschung über die Arbeit des KNE berichten und beraten die Geschäftsführung bei der Erreichung der fachlichen und strategischen Ziele der Gesellschaft.

Gruppenfoto der Sitzung des 14. KNE-Beirats