Berlin, 12. Dezember 2022

Ein Abschied

Bekanntermaßen soll man ja gehen, wenn es am schönsten ist

Im Juni 2014 hat meine Reise mit dem Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende begonnen. Damals noch beim Deutschen Naturschutzring im dort angesiedelten Aufbauprojekt „KNE in Gründung“. Gerade die ersten Wochen waren ein Changieren zwischen ersten inhaltlichen Arbeiten und strukturellen Vorbereitungen. Die zwei Jahre, die ich dort zusammen mit Dr. Torsten Raynal-Ehrke bestritten habe, werde ich nie vergessen. Danach ging es in die Kochstraße am Checkpoint Charlie und die gGmbH musste ins Laufen gebracht werden. Es lief schleppender an als wir dachten, dafür heute umso erfolgreicher. Um das zu erreichen, waren wir gefordert und haben Aufgaben und Strukturen immer wieder hinterfragt und angepasst. Nach fünf Jahren in der Kochstraße und eine Pandemie später ging es zum Cuvrycampus, wo wir eine neue Arbeitswelt etablierten. Strukturen und Aufgaben wurden wieder hinterfragt und angepasst, die Arbeitsfähigkeit dauerhaft erhalten und die Quantität und Qualität gesteigert. Immer mit einem klaren Bild, wohin wir wollten.

In dieser Phase kam auch der Prozess der Umweltministerkonferenz und meine starke inhaltliche Beschäftigung mit der Probabilistik als „neuer“ Methode für die Bewertung des signifikant erhöhten Tötungsrisikos. Eine intensive und spannende Aufgabe, die mich als Moderator der Unterarbeitsgruppe voll gefordert hat. Beauftragt vom hessischen Umweltministerium durfte ich auch das Vergabeverfahren für die Pilotstudie durchführen. Diese liegt in wenigen Tagen vor und wird die Debatte um die Standardisierung des Naturschutzes beim Ausbau der Windenergie weiter befeuern.

Eines habe ich in den mehr als acht Jahren beim Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende gelernt: Fortschritt bedeutet Fortschreiten, wer sich nicht verändert, der kommt auch nicht voran. Der stete Wandel, das stete Lernen, das stete Hinterfragen sind Triebfedern, die unverzichtbar sind, um in einer beschleunigten, unsicheren, komplexen und mehrdeutigen Welt kluge Lösungen für zentrale Herausforderungen zu finden. Denn die großen Themen unserer Zeit, ob Energiewende, Klimawandel, Mobilität, Digitalisierung oder Generationengerechtigkeit leben vom Austausch, vom Ringen um Ideen und Konzepte. Die Transformation gilt es kommunikativ zu gestalten. Ich bin davon überzeugt, dass es dafür mehr Dialoge braucht. Deshalb endet nun meine Reise mit dem KNE und eine neue beginnt. Ich habe ich mich auf den Weg gemacht und mein eigenes Büro für (digitale) Dialoggestaltung gegründet. Wer einen Blick wagen will oder Kontakt aufnehmen möchte: www.dialoge.digital und mk@dialoge.digital.

Ich bedanke mich an dieser Stelle bei allen Wegbereitern und Wegbegleitern, die in den verschiedenen Phasen des Kompetenzzentrums Naturschutz und Energiewende an meiner Seite waren. Ganz besonders bedanke ich mich bei Dr. Torsten Raynal-Ehrke, denn ohne ihn wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt bin und es hätte vermutlich auch nur halb so viel Spaß gemacht.

Auf ein Wiedersehen!

Bildergalerie: KNE-Fachkonferenz Mai 2019, Foto: Tanja M. Marotzke // KNE-Tour 2022 zum Schachtwasserkraftwerk in Großweil, Foto: Michael Krieger // Tag der offenen Tür 2019 im BMU, Foto: KNE // Im Podcast, Foto: Florian Magers // KNE-Sommerabend 2017, Foto: Tanja M. Marotzke // Berliner Energietage 2018: Michael Krieger und Svenja Schulze, Foto: Anke Ortmann // KNE-Sommerabend 2019, Foto: Tanja M. Marotzke // KNE-Sommerabend 2022, Foto Tanja M. Marotzke.