Berlin, 6. Juli 2022

Besuch der Gedenkstätte Sachsenhausen

„Und noch eines weiß ich, dass das künftige Europa ohne Gedenken an all diejenigen – abgesehen von ihrer Nationalität – nicht existieren kann, die in der damaligen Zeit voller Verachtung und Hass umgebracht, zu Tode gefoltert, ausgehungert, vergast, verbrannt, aufgehängt wurden …“ Andrzej Szczypiorski

Dieses Zitat steht am Eingang der Station Z – Ort des Tötens und Krematorium zugleich. Szczypiorskis Sätze stammen aus einer Rede, die der polnische Autor und ehemalige Häftling des KZ Sachsenhausen 1995 beim 50. Jahrestag der Befreiung in Sachsenhausen gehalten hat. Auch 27 Jahre später haben sie nichts von ihrer Aktualität verloren. Im Gegenteil: Gerade in Zeiten wie diesen, in denen Nationalismus, Hass und Vorstellungen von der Ungleichwertigkeit der Menschen in vielen Ländern wieder auf dem Vormarsch sind, ist es wichtig, sich zu erinnern und der Opfer und des damaligen Grauens zu gedenken.

Wir vom KNE sind daher gemeinsam nach Sachsenhausen gefahren und haben an einer Führung über das Gelände der Gedenkstätte teilgenommen. Von einem SS-Architekten geplant und als Modell- und Schulungslager hatte das KZ Sachsenhausen auch durch seine Nähe zu Berlin eine besondere Stellung inne. Insgesamt waren hier zwischen 1936 und 1945 mehr als 200.000 Menschen inhaftiert. Zehntausende von ihnen kamen durch Zwangsarbeit, Hunger, Krankheiten und unmenschliche Bedingungen um bzw. wurden von der SS ermordet. Mehr zur Geschichte des KZ gibt es auf den Seiten der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.

Eines ist definitiv klar: Wir dürfen nicht vergessen! Dies darf sich nie wiederholen!

Fotos: © Elke Thiele.