Berlin, 23. September 2019

Leitplanken für eine naturverträgliche Energiewende

Was der Naturschutz in der Energiewende bis 2050 (er)fordert

Eine nachhaltige Energiewende kann nur im Einklang mit der Natur gelingen. Deswegen braucht es grüne Leitplanken für eine gelungene Energiewende. Die Vorsitzenden bzw. der Präsident von BUND, NABU und DNR fassen in ihrem gemeinsamen Debattenbeitrag die Forderungen des Naturschutzes an die Energiewende zusammen. Eine vollständige Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Energien im Jahr 2050 ist notwendig und möglich. Der damit einhergehende Umbau des Wirtschafts- und Energiesystems wird Mensch, Natur und Landschaft beeinflussen.

Zu den wichtigsten Zielen des internationalen Klimaschutzabkommens zählen die völkerrechtlich verbindliche Zielsetzung, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius zu begrenzen und Anstrengungen für eine Begrenzung auf 1,5 Grad zu unternehmen. Größter Treiber der menschengemachten Klimastörung ist die Verbrennung fossiler Kohlenstoffe und der daraus resultierende Kohlenstoffdioxid(CO2)- Ausstoß. Deshalb können die Störungen des Klimasystems nur dann wirksam begrenzt werden, wenn der Energie und Ressourcenverbrauch umfassend reduziert und bei der Energienutzung auf fossile Energieträger verzichtet und stattdessen auf erneuerbare Energieträger gesetzt wird.

Deutschland will diesen internationalen Verpflichtungen Rechnung tragen, indem es bis zum Jahr 2020 seinen Treibhausgasausstoß um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 verringert. Bis zum Jahr 2050 wird eine Emissionsreduzierung um 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990 angestrebt. Aktuelle Prognosen legen nahe, dass die Treibhausgasminderung bis 2020 nicht bei 40 Prozent, sondern lediglich bei rund 32 Prozent liegen wird, sofern nicht kurzfristig substanzielle Klimaschutzmaßnahmen eingeleitet werden. Insbesondere der Kohleausstieg muss vorangebracht und die dreckigsten Kraftwerke müssen kurzfristig stillgelegt werden, um mindestens 100 Gigatonnen CO2 einzusparen, formulieren Prof. Kai Niebert (DNR), Olaf Tschimpke (NABU) und Prof. Hubert Weiger (BUND) ihre Forderungen.

Zur Umsetzung der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens in Deutschland ist jedoch eine Nachschärfung der Klimaziele bis 2050 auf eine Emissionsminderung von mindestens 95 Prozent zwingend erforderlich.

K19 – Naturschutz in der Energiewende

In dem 230 Seiten starken Kompendium K19 – Naturschutz in der Energiewende finden sich unter anderem Beiträge zu alternativen Energiepflanzen, zur Solarforschung, zu den Meeresströmungsenergien und Herausforderungen in der Energiewende in Japan und Berichte aus der Arbeit des KNE.

Sie finden das KNE-Jahrbuch K19 auch im Download-Bereich.

Für Nachfragen und Interviews stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung:
Anke Ortmann
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