Berlin, 20. September 2018

Ein Sommerabend an der Spree

Zahlreiche Gäste aus dem Naturschutz, der Energiewirtschaft, der Politik und aus Wissenschaft und Forschung folgten am 20. September der Einladung zum zweiten KNE-Sommerabend in den Spreespeicher in Berlin.

Bei sommerlichen Temperaturen begrüßte KNE-Direktor Dr. Torsten Raynal-Ehrke die Gäste des KNE-Sommerabends an den Ufern der Spree. Unter Ihnen auch Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium (BMU), und Stephan Zirpel, Geschäftsführer der Umweltstiftung Michael Otto (UMO), die die Arbeit des KNE als Gesellschafter trägt und unterstützt.

„Das KNE versteht sich mit seiner Arbeit als Dialogzentrum“, betonte Dr. Raynal-Ehrke in seiner Eröffnungsrede. Die Entwicklung des KNE und das Interesse an seinen Angeboten und seiner Expertise würden diese Einschätzung unterstreichen. Die naturschutzfachlichen Informationen und Publikationen rund um den Naturschutz in der Energiewende sind genauso nachgefragt, wie das Angebot an Fachvorträgen, in denen aktuelle Wissensstände und Fragenstellungen aufgegriffen werden.

Auch mache sich das KNE als neutraler und kompetenter Ansprechpartner für die Moderation und Mediation von Konflikten beim Ausbau der erneuerbaren Energien zunehmend bundesweit einen Namen. Vertreter aller Akteursgruppen wenden sich an das KNE, um bei der Bearbeitung von Konflikten vor Ort Unterstützung zu erhalten. Zahlreiche Beratungen werden direkt durch das KNE umgesetzt, es stehen aber auch die Mitglieder des KNE-Mediatorenpools für Moderationen und Mediationen vor Ort zur Verfügung. Um deren Einsatz zu erleichtern, hat das KNE einen Fonds ins Leben gerufen. „Eine finanzielle Unterstützung gerade in der ersten Phase der Konfliktbearbeitung erleichtert den Einsatz von Mediatorinnen und Mediatoren vor Ort. Davon profitieren sowohl der Naturschutz als auch die Erneuerbaren-Branche“, erklärte Raynal-Ehrke.

Auch die KNE-Fachdialoge, von denen die ersten jetzt zum Abschluss kommen, betonten den Anspruch des KNE den Dialog zwischen den Akteuren der Energiewende zu fördern. Sowohl im Fachdialog „Qualitätssicherung von Fledermausgutachten für die Planung und Genehmigung von Windenergieanlagen“ als auch im Fachdialog „Energiewende in der Nähe von UNESCO-Welterbe“ wurde intensiv diskutiert, es wurden die unterschiedlichen Perspektiven eingebracht und konstruktiv an gemeinsam getragenen Empfehlungen gearbeitet. Die Ergebnisse werden voraussichtlich im November vorgestellt.

Als Keynote-Speaker war in diesem Jahr Daniel Wetzel, Wirtschaftsredakteur der WELT eingeladen. Er beleuchtete in seiner Rede die Rolle der Medien in der Energiewende. Er zeigte auf, wie die Digitalisierung journalistische Darstellungsformen und die journalistische Arbeit verändert und damit die Kommunikation mit dem Leser auf eine ganz neue Stufe gehoben habe. Entsprechend habe sich die Energiewende-Debatte verändert. “Sie ist einerseits faktenreicher, offener und zugänglicher geworden, ermöglicht zugleich aber auch immer mehr Menschen den Rückzug in selbstgestaltete mediale Wohlfühlräume, in denen es keine unbequemen Wahrheiten und Herausforderungen, sondern nur Affirmation für längst verinnerlichte Glaubenssätze gibt“, so Wetzel. Anhand von Beispielen aus seinem Recherche-Alltag zeigte der WELT-Journalist, dass die Vielfalt der Medien und Meinungen immer wieder den Diskurs neu beleben und weitertreiben könne.

Erneuerbare Energie trifft Kunst

Einen ganz anderen Blick auf die erneuerbaren Energien bot an diesem Abend eine Ausstellung von The Solar Panel Art Series. Diese bringt Wissenschaft und Kunst zusammen, erneuerbare Energien treffen auf künstlerische Kreativität. Bei dem Kunstprojekt arbeiten verschiedene Künstlerinnen und Künstler mit alten Solarpanels und schaffen außergewöhnliche Kunstobjekte. Der Großteil der Einnahmen aus dem Verkauf der Objekte geht an das Solar Kids School Program der Olafur Eliassons Little Sun Foundation, ein Solar-Schulprojekt in Ruanda, das Schulkindern und Lehrern ohne Zugang zum Stromnetz, nachhaltiges Licht bietet.

Schöner Ausblick – gute Gespräche

Bei schönem Spätsommerwetter nutzten die Gäste in entspannter Atmosphäre ausgiebig die Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung. Darüber hinaus informierten sie sich intensiv über die Angebote und Aktivitäten des KNE. Die verschiedenen Möglichkeiten der Zusammenarbeit wurden erörtert und weiterführende Gespräche vereinbart.

Wir bedanken uns bei unseren Gästen für diesen gelungenen Abend und freuen uns schon auf den KNE-Sommerabend im Jahr 2019.