Berlin, 15. September 2020

Beirat gibt Impulse für KNE-Arbeit zur naturverträglichen Energiewende

Am 11. September tauschte sich der KNE-Beirat auf seiner 10. Tagung über aktuelle Herausforderungen der naturverträglichen Energiewende sowie zur Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums in den kommenden Jahren aus. Dem Gremium gehören Vertreterinnen und Vertreter des Naturschutzes, der Energiewirtschaft, der Länder und Kommunen sowie aus Wissenschaft und Forschung an. Moderiert wurde die Sitzung – die aus aktuellen Gründen als Videokonferenz stattfand – vom Beiratsvorsitzenden Dr. Johannes Merck von der Umweltstiftung Michael Otto.

In ihrer Keynote betonte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, Rita Schwarzelühr-Sutter: „Naturschutz und Kilmaschutz stehen nicht im Widerspruch, sondern können nur gemeinsam zukunftsfähig den ökologischen Wandel gestalten. Das KNE trägt mit seiner Expertise wesentlich dazu bei, dass das Wissen über die Auswirkungen der erneuerbaren Energien auf die Natur sachgerecht vor Ort angewendet werden kann.“

In ihrem Impuls betonte Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), Deutschland habe ausreichend Flächen für den Ausbau erneuerbarer Energien, aber es brauche einen neuen Konsens: Naturschutz und Energiewende passen zusammen. Wind an Land begnüge sich mit zwei Prozent der Landesfläche, es müsse dann aber auch jedes Bundesland mitmachen. Die Bedeutung von Photovoltaik wachse – deshalb müssten Dachflächen und Freiflächen genutzt werden. Was die Bioenergie betreffe, sollte der Bestand gesichert und für mehr Nachhaltigkeit bei den Substraten gesorgt werden.

Aus Sicht des Naturschutzes gebe es kaum Widersprüche zu dieser Sichtweise, erwiderte der Naturschutzexperte Prof. Klaus Werk. Als zentrales Hemmnis für den Ausbau der erneuerbaren Energien benannte er die bestehenden Partizipationsprobleme. Diese beträfen weniger die Naturschutz- und Umweltverbände, sondern stärker die Bürgerinitiativen, die Veränderungsprozesse in ihrer Heimat blockierten. „Ich plädiere für eine Allianz und Vereinbarung von Naturschutz- und Umweltverbänden mit der Energiewirtschaft sowie mit den kommunalen Spitzen für die Durchsetzung der Energiewende im Einklang der Sicherung der biologischen Vielfalt. Dem KNE sollte hier eine Schlüsselfunktion in den nächsten Jahren zukommen“, betonte Prof. Werk.

Die Beiratsmitglieder waren sich darin einig, dass Fachinformationen, Dialoge zwischen den Akteuren sowie Konfliktberatungen vor Ort eine zentrale Rolle für die naturverträgliche Umsetzung der Energiewende spielen. Mit Spannung erwarte man die Entwicklung bundeseinheitlicher Standards beim Umgang mit dem besonderen Artenschutzrecht. Das KNE ist aktiv in die Vorbereitung der Umweltministerkonferenz im November eingebunden, die bei der Standardisierung einen weiteren Meilenstein setzen will.

Der KNE-Beirat.