Mehr Tempo bei der Energiewende!
Das KNE im Gespräch mit BDEW-Chefin Kerstin Andreae
„Dem Naturschutz nützt es gar nichts, wenn wir mit den Erneuerbaren nicht vorankommen“, betont Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in einer neuen Folge des Podcasts „Naturschutz und Energiewende“. Im Gespräch mit KNE-Direktor Dr. Torsten Raynal-Ehrke und KNE-Geschäftsführer Michael Krieger geht es um die Frage, wie die Interessen zwischen Klimaschutz, Biodiversität und Energiewende austariert werden können.
Fehlende Flächen seien derzeit das größte Hemmnis für den Ausbau der Windenergie an Land und zunehmend auch für Solarparks. Aber auch die Verfahrensdauer von Genehmigungen sei ein Hemmnis, wenn man die Klimaschutzziele erreichen wolle. Zwar müsse man sich Zeit nehmen, um Konflikte vor Ort im Gemeininteresse zu lösen, jedoch: „wir müssen echt schneller werden“, so Andreae. 2050 sei – entgegen dem persönlichen Empfinden – aus energiepolitischer Sicht nicht mehr weit weg, das Zeitfenster eng.
Sorgen bereite der Verbandschefin mit über 1.900 Mitgliedern auch die noch ganz am Anfang stehende Energiewende im Wärmesektor, die von der nächsten Bundesregierung konzentrierter angegangen werden müsse.
Der BDEW lege großen Wert auf die Naturverträglichkeit der Energiewende, sie sei aller Anstrengungen wert. Dabei dürfe aber nicht übersehen werden, dass es letztlich um den Schutz von Arten gehen müsse, nicht um den Schutz jedes einzelnen Individuums. In der Gesamtbetrachtung einer ganzen Bandbreite weiterer Faktoren spiele die Windenergie eine untergeordnete Rolle für das Vogelsterben.
Der KNE-Podcast
- Zu hören ist der KNE-Podcast „Naturschutz und Energiewende“ auch auf den gängigen Plattformen wie Spotify, Deezer, Google Podcasts, Podcast.de, Apple Podcasts, per RSS-feed oder Amazon Music/Audible.
Das KNE
Das 2016 gegründete Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE) ist eine von der Umweltstiftung Michael Otto getragene und vom Bundesumweltministerium finanzierte Einrichtung. Zweck der gemeinnützigen GmbH ist die Unterstützung einer naturverträglichen Energiewende vor Ort. Das KNE bietet Beratung und umfangreiche Fachinformationen an, es organisiert Dialog und Austausch, und vermittelt, wenn es beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu Konflikten kommt, speziell ausgebildete Mediatorinnen und Mediatoren.