01.03.2021

BMU-Staatssekretär Jochen Flasbarth im KNE-Podcast

Dialog zwischen Naturschutz und Energiewende bleibt wichtig

„Als ich noch NABU-Präsident war und die ersten Windenergieanlagen entstanden sind, waren die Auseinandersetzungen nicht weniger hart als sie auch heute zum Teil sind. Insgesamt sehe ich aber, dass insbesondere auch die großen Verbände, sowohl auf der Seite der Energiewirtschaft wie auch des Naturschutzes Gesprächsformate finden, um ihre Anliegen wechselseitig zu verstehen. Und das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende ist ja letztlich nichts anderes als der Ort, an dem auch gerade dieses Zusammenführen von Positionen stattfinden soll“, betont Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.

In einer neuen Folge des KNE-Podcasts „Naturschutz und Energiewende“ sprechen KNE-Direktor Dr. Torsten Raynal-Ehrke und KNE-Geschäftsführer Michael Krieger mit ihrem Gast über den naturverträglichen Ausbau erneuerbarer Energien, aber auch über den Menschen hinter dem Amt.

Auf die Frage nach einer stärkeren Bund-Länder-Koordination bei der Energiewende bekräftige Flasbarth: „Sobald wir Mengenziele [des Bundes] haben, können viele Konflikte über die räumliche Steuerung durch Eignungsgebiete und Ausschlussgebiete auf der planerischen Ebene vermieden werden. Dafür müssen wir aber auch die Länder im Bundesrat gewinnen.“

Was die Eignung von Natura-2000-Gebieten für die Energiewende betreffe, wies Flasbarth darauf hin, dass es sich dabei um „die Juwelen des Naturschutzes und nicht um vermutete Vorranggebiete für Windenergie“ handle. Rein rechtlich sei eine Nutzung aber auch nicht ausgeschlossen.

Mit Blick auf die internationale Energiewende betonte der Staatssekretär, dass sich die Zusammenarbeit mit Regierungen weltweit enorm verbessert habe. „Das Pariser Klimaabkommen ist eine enorm wichtige Festlegung, weil damit das wichtige Signal gegeben wird, dass wir 2050 eine komplett treibhausgasneutrale Wirtschaft haben.“

Der KNE-Podcast

Das KNE

Das 2016 gegründete Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE) ist eine von der Umweltstiftung Michael Otto getragene und vom Bundesumweltministerium finanzierte Einrichtung. Zweck der gemeinnützigen GmbH ist die Unterstützung einer naturverträglichen Energiewende vor Ort. Das KNE bietet Beratung und umfangreiche Fachinformationen an, es organisiert Dialog und Austausch, und vermittelt, wenn es beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu Konflikten kommt, speziell ausgebildete Mediatorinnen und Mediatoren.