Mehr tun für Umwelt und Klima – wünscht sich die Mehrheit
Umweltbundesamt (Hrsg.) (2025): Umweltbewusstsein in Deutschland 2024. Kurzbericht zur Bevölkerungsumfrage
Der Umwelt- und Klimaschutz ist vielen Menschen in Deutschland nach wie vor wichtig – doch die Aufmerksamkeit lässt spürbar nach, andere Krisen treten in den Vordergrund. Nur noch gut die Hälfte stuft das Thema als „sehr wichtig“ ein. Und beim Blick auf Politik und Wirtschaft sind viele skeptisch: Nur eine Minderheit glaubt, dass hier genug für den Schutz von Umwelt und Klima getan wird. Das zeigt die neue Umweltbewusstseinsstudie 2024 des Umweltbundesamtes.
Für den Umwelt- und Klimaschutz wird zu wenig getan – das sagen die meisten Menschen in Deutschland. Nur 28 Prozent finden, die Bundesregierung engagiert sich in diesem Bereich ausreichend und nur 22 Prozent sehen Industrie und Wirtschaft dabei auf einem guten Weg. Außerdem fühlen sich zwei Drittel der Menschen durch Hitzewellen gesundheitlich belastet. 24 Prozent erleben diese Belastung als „stark“, elf Prozent als „äußerst stark“. Diese Zahlen stammen aus der aktuellen Umweltbewusstseinsstudie, die das Umweltbundesamt seit 1996 alle zwei Jahre durchführt. Von September bis November 2024 wurden dafür mehr als 2.500 Erwachsene aus dem gesamten Bundesgebiet befragt. Die Ergebnisse der Befragung sind nun in einem Kurzbericht erschienen.
Auf 17 Seiten listet dieser Bericht viele weitere spannende Zahlen und Fakten darüber auf, wie es um das Umweltbewusstsein der Deutschen steht und wie sie über die Zusammenhänge von Umwelt, Gesundheit und Lebensqualität denken – dem diesjährigen Schwerpunktthema der Befragung. Zahlreiche Grafiken, Tabellen und Diagramme bilden die erhobenen Daten übersichtlich ab. Das Besondere: Ein Teil der Fragen wiederholt sich bei jeder Studie, die dadurch langfristige Trends sichtbar macht.
Ältere Menschen sind umweltbewusster als jüngere
Einer dieser Trends lässt aufhorchen: Während Umwelt- und Klimaschutz in den Jahren 2018 und 2020 besonders vielen Menschen „sehr wichtig“ war, sank der Wert von 64 beziehungsweise 65 Prozent auf 54 Prozent im Jahr 2024 zurück – den niedrigsten Wert seit 2016. Dennoch ist das Umweltbewusstsein in Deutschland stark ausgeprägt. Die über 65-Jährigen zeigten das höchste Umweltbewusstsein, die 18- bis 29-Jährigen das geringste. Frauen ist das Thema wichtiger als Männern.
Die Studienergebnisse geben insgesamt spannende Einblicke, wie sich das Umweltbewusstsein in Zeiten multipler Krisen verändert – mit unerwarteten Erkenntnissen. Ein ausführlicher Text mit weiteren Daten und vertiefenden sozialwissenschaftlichen Analysen der Befragungsergebnisse erscheint im Herbst 2025 in der Reihe UBA-Texte.
Quelle: Umweltbundesamt (Hrsg.) (2025): Umweltbewusstsein in Deutschland 2024. Kurzbericht zur Bevölkerungsumfrage. 17 S.