Schritte und Verantwortlichkeiten beim Fledermaus-Gondelmonitoring an Windenergieanlagen

Frage

Was sind Schritte und Verantwortlichkeiten bei Fledermaus-Gondelmonitorings? Wer wertet die Daten des Gondelmonitorings aus und wer überprüft diese? Wer trägt dafür Sorge, dass die Abschalt-Algorithmen entsprechend angepasst werden?

Vollständige Antwort

Das Fledermaus-Gondelmonitoring oder – anders genannt – die betriebsbegleitende akustische Erfassung von Fledermäusen in Gondelhöhe ist mittlerweile in mehreren Bundesländern zu einem gewissen Standard im Zusammenhang mit der Bewältigung des artenschutzrechtlichen Tötungsverbots bei Fledermäusen und Windenergievorhaben geworden.

Das von der Genehmigungsbehörde beauflagte Gondelmonitoring wird von Fledermausgutachterbüros durchgeführt, die durch die Projektierer bzw. Betreiber beauftragt werden. Zu den Aufgaben der Gutachterbüros gehören neben der Begleitung der sachgerechten Installation der Erfassungstechnik und der Gewährleistung einer dauerhaften Datenerfassung auch die fachliche Prüfung und ggf. die manuelle Korrektur der Daten sowie deren Auswertung. Auf Grundlage der Auswertung werden von Gutachtern dann fachlich begründete Anpassungen der Abschaltalgorithmen abgeleitet. Um zu fachlich validen Ergebnissen zu gelangen, ist nach den im Rahmen der RENEBAT-Forschungsvorhaben (u. a. Brinkmann et al. 2011) entwickelten Methodik vorzugehen. Ergebnis der gutachterlichen Arbeit sind sogenannte Gondelmonitoring-Berichte, die den Genehmigungsbehörden übermittelt werden. Den Genehmigungsbehörden obliegt die Prüfung der Berichte, dem Betreiber wiederum nach Zustimmung der Behörde die Umsetzung der modifizierten Abschalt-Algorithmen. Dies erfolgt in der Regel durch entsprechende Programmierung der Steuer-Software der jeweiligen Windenergieanlagen.

Dem KNE ist bekannt, dass es Genehmigungsbescheide gibt, die eine Übermittlung von Betriebsprotokollen der Windenergieanlagen durch den Betreiber vorsehen, um wiederum behördlicherseits überprüfen zu können, ob die festgelegten Abschalt-Algorithmen tatsächlich eingehalten werden. Ob und in wie vielen Fällen dies bei Windenergie-Vorhaben deutschlandweit beauflagt wird, ist allerdings nicht bekannt.

Quellen

Brinkmann, R., Behr, O., Niermann, I., Reich, M. (2011): Entwicklung von Methoden zur Untersuchung und Reduktion des Kollisionsrisikos von Fledermäusen an Onshore-Windenergieanlagen. Entwicklung und Methoden zur Untersuchung des Koll. Umwelt und Raum, Schriftenreihe Institut für Umweltplanung der Leibniz Universität Hannover 4. 1. Auflage. Göttingen. 466 S.