KNE-Forschungsprojekte
Das KNE widmet sich ausgewählten Fragestellungen an der Schnittstelle von Naturschutz und erneuerbaren Energien mit eigenen Forschungsprojekten. Die Forschungsthemen und -vorhaben sind stets praxisorientiert und dienen dem Wissenstransfer in die Praxis. Die gewonnenen Erkenntnisse werden zielgruppengerecht aufbereitet und der Austausch mit den verschiedenen Akteuren gesucht. Die Ergebnisse der Forschungsprojekte werden veröffentlicht, im Rahmen von Veranstaltungen diskutiert und fließen überdies in die Beantwortung von Anfragen ein.
Die Forschungsprojekte des KNE sind geprägt von der Zusammenarbeit und der Einbeziehung der Akteure der naturverträglichen Energiewende. Dabei nutzt das KNE unterschiedlichste bedarfsorientierte Formate. Von Workshops und Webinaren, über bundesweite Veranstaltungen bis hin zur Vergabe externer Fachgutachten zur jeweiligen Thematik.
FuE-Vorhaben: SuN-divers
FuE-Vorhaben: Antikollisionssysteme in der Praxis
FuE-Vorhaben: Anforderungen an technische Überwachungs- und Abschaltsysteme an WEA
KNE-Fachdialog: Qualitätssicherung von Fledermausgutachten
KNE-Fachdialog: Energiewende in der Nähe von UNESCO-Welterbe
In den vergangenen Jahren ist es in Deutschland immer wieder zu Diskussionen darüber gekommen, wann geplante Windenergieanlagen zu Beeinträchtigungen von Stätten des UNESCO-Welterbes führen können. Betroffene aller Akteursgruppen empfinden die Prozesse, die zur Klärung der Verträglichkeit von Anlagen führen sollen, als unbefriedigend und formulieren Verbesserungsbedarf.
Der Fachdialog war ein Diskussions- und Arbeitsprozess, an dem Mitglieder aller relevanten Akteursgruppen mitarbeiteten. Das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende agierte als neutraler Dialoggestalter und Moderator.
Der Fachdialog erarbeitete drei gemeinsame Empfehlungen für die bessere Vereinbarkeit von Windenergieausbau und UNESCO-Welterbestätten in Deutschland. Diese betreffen:
- unterschiedliche Vorschläge, die zu besser ablaufenden Prozessen, klareren Rollen und Zuständigkeiten beitragen sollen.
- das Ziel, allen Beteiligten mehr Verlässlichkeit in der Frage zu bieten, aus welchen Gründen welche Eigenschaften einer Welterbestätte bei der Klärung der Verträglichkeit von geplanten Anlagen berücksichtigt werden müssen. Dafür wird vorgeschlagen, eine in der Praxis handhabbare Operationalisierung des außergewöhnlichen universellen Wertes und der geschützten Attribute der Welterbestätte anzufertigen.
- die Ausarbeitung einer guten fachlichen Praxis der Visualisierung von Windenergieanlagen vor, weil es in der Praxis immer wieder zu mangelhaften Visualisierungen komme und dies sachliche Auseinandersetzungen um Planungen erschwere.
Darüber hinaus diskutierte der Fachdialog weitere Vorschläge, die aus unterschiedlichen Gründen nicht in gemeinsame Empfehlungen mündeten, aber wichtige Hinweise, Argumente und Anliegen enthalten.
Gegenstand des Fachdialogs
Einen ersten Anstoß zum Fachdialog „Energiewende in der Nähe von UNESCO-Welterbe“ gab die Deutsche UNESCO-Kommission. Sie hatte Konflikte zwischen Windenergieplanungen und Welterbestätten beobachtet und machte das KNE auf den Diskussionsbedarf aufmerksam.
In weiteren Gesprächen zeigte sich, dass Konflikte insbesondere bezüglich der Bewertung von Ansprüchen der Welterbestätten und deren eventueller Beeinträchtigung durch Windenergieanlagen entstehen. Recherchen des KNE ergaben, dass es in den letzten Jahren mindestens an fünfzehn deutschen Welterbestätten zu Auseinandersetzungen bezüglich etwaiger Beeinträchtigungen durch Vorhaben der Windenenergienutzung gekommen war.
Je häufiger Fragestellungen zu der Vereinbarkeit von Windenergieplanungen und Welterbeansprüchen in guten Verfahren, mit angemessenen Methoden und gelingender Kommunikation geklärt werden können, desto besser wird es gelingen, die beiden wichtigen Ziele der Verringerung der Erderwärmung mit Hilfe der Energiewende und des Schutzes des menschlichen Erbes zu erreichen, und in Einzelfällen angemessen auszutarieren. Hierzu hat der Fachdialog einen Beitrag geleistet.