Aktuelles aus Ländern und Forschung
Rheinland-Pfalz
Das Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz hat im Auftrag des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Ernährung und Mobilität die „Arbeitshilfe Windenergie und Artenschutz“ veröffentlicht. Ziel ist es, artenschutzrechtliche Anforderungen und den Ausbau der Windenergie in Einklang zu bringen. Die Arbeitshilfe stellt aktualisierte Erfassungsstandards zur Verfügung, die eine einheitliche Bewertung ermöglichen und zu mehr Rechtssicherheit beitragen sollen. Modul I enthält wesentliche Ausführungen zu gesetzlichen Regelungen des Artenschutzes in Planungs- und Genehmigungsverfahren von Windenergieanalgen sowie Hinweise zu Ausschlussgebieten und artenschutzfachlichen Zielflächen. Modul IIa behandelt die Erfassungsmethodik und Bewertungsrahmen zur Avifauna. Weitere Module, unter anderem zur Fledermauserfassung und Artensteckbriefen, befinden sich in Bearbeitung. Die Arbeitshilfe ist als fortlaufend zu aktualisierendes Dokument konzipiert.
Thinktank „Goal100“
Eine neue Auswertung des unabhängigen Thinktanks Goal100 kommt zu dem Ergebnis, dass Deutschland sein Windenergie-Ausbauziel von 115 Gigawatt bis 2030 voraussichtlich erreichen kann. Grundlage ist eine Analyse der Genehmigungs- und Ausbaudaten, insbesondere im ersten Quartal 2025. In diesem Zeitraum wurden 3,9 Gigawatt an neuen Genehmigungen erteilt und 1 Gigawatt an Leistung in Betrieb genommen. Die Genehmigungsdauer hat sich bundesweit auf durchschnittlich 19,5 Monate verkürzt, ein Rückgang um 9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Baden-Württemberg sank die Dauer innerhalb von vier Jahren von 32 auf nur 8 Monate, trotz steigender Antragszahlen. Laut Fortschrittsreport ist bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen eine weitere Beschleunigung auf bis zu 10 Gigawatt Zubau pro Jahr möglich. Regionale Unterschiede und rechtliche Rahmenbedingungen zeigen zusätzliches Potenzial, insbesondere in Bundesländern wie Sachsen und Baden-Württemberg. Der Bericht betont die Bedeutung transparenter Antragsdaten, vor allem aus den Flächenländern Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern, um eine gezielte Steuerung zu ermöglichen. Ziel ist es, durch digitale Erfassung und gezielte Best-Practice-Analyse Hindernisse im Ausbauprozess zu überwinden.