Aktuelles aus Bund und Ländern
Bund
Der vom BMWK veröffentlichte aktuelle Datenstand „Erneuerbare Energien in Zahlen – nationale und internationale Entwicklung im Jahr 2023“ zeigt, dass erneuerbare Energien 2023 52,5 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs deckten. Das ist ein Anstieg von mehr als 6 Prozentpunkten im Vergleich zu 2022 (46,3 %). Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen stieg um 7 Prozent auf 273,2 Terrawattstunden (TWh), maßgeblich getragen von Windenergie an Land und Photovoltaik. Der Ausbau der Windenergie an Land beschleunigte sich deutlich: Mit 3.027 Megawatt (MW) neu installierter Leistung wuchs der Zubau um 44 Prozent gegenüber 2022 (2.106 MW). Die Stromerzeugung aus Windenergie an Land stieg wetterbedingt um 17 Prozent auf 116,7 TWh. Auch die Photovoltaik erreichte neue Rekorde. Mit 15.129 MW neu installierter Leistung wurde die Gesamtleistung um 22 Prozent auf 82.759 MW erhöht. Die Stromerzeugung aus Photovoltaik stieg trotz weniger Sonnenstunden um 4 Prozent auf 63,6 TWh.
Baden-Württemberg
Zur Unterstützung von Städten, Gemeinden und Landkreisen haben das Solar Cluster Baden-Württemberg und die KEA Klimaschutz und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) den Leitfaden „Photovoltaik in Kommunen – Solarenergie sinnvoll einsetzen“ aktualisiert. Die Publikation wurde im Rahmen des Photovoltaik-Netzwerks Baden-Württemberg veröffentlicht, informiert über rechtliche Neuerungen und zeigt erfolgreiche Praxisbeispiele. Die Autorinnen und Autoren des Leitfadens raten, konkrete Ausbauziele als Ausgangspunkt für jegliches Handeln zu definieren. Dabei sollten umfassende Pläne sowohl für das gesamte Gemeindegebiet als auch für kommunale Gebäude und Freiflächen entwickelt werden. Optimalerweise liegt der Kommune bereits ein Klimaschutzkonzept vor, auf das sie aufbauen kann. Der Leitfaden ermutigt Kommunen und lokale Akteure dazu, sich miteinander zu vernetzen und Partnerschaften sowie Kooperationen zu fördern.
Thüringen
Die neue Koalitionsregierung in Thüringen, bestehend aus CDU, BSW und SPD, hat ihren Regierungsvertrag vorgestellt. Die Landesregierung setzt auf eine technologieoffene Energiepolitik, insbesondere erneuerbare Energien vor Ort stellen laut Vertrag einen entscheidenden Standortfaktor dar. Mit einem Energiemix aus Geo-, Bio-, Solar-, Wasser- und Windenergie sowie zukünftig Wasserstoff wolle man einen Grundstein für eine nachhaltige und zukunftsfähige Energieversorgung legen. Das bisherige System der Ausweisung von „Vorranggebieten Windenergie“ werde bei der Planung grundsätzlich beibehalten. Wälder sollen für den Windenergieausbau grundsätzlich ausgeschlossen werden. Ausnahmen sollen auf drängenden kommunalen Wunsch hin möglich sein. Verfahren für das Repowering sollen vereinfacht und beschleunigt werden. Für den Ausbau der Solarenergie wolle man insbesondere Flächen entlang von Straßen und Schienenwegen nutzen. Der Agri-Photovoltaik solle ein Vorrang gegenüber der Freiflächen-Photovoltaik eingeräumt werden, um landwirtschaftlich genutzte Flächen zu erhalten und gleichzeitig einen Beitrag zur Energieproduktion zu leisten.