28.05.2025

Seminar zu naturverträglichen Solarparks in NRW

Praxiswissen für kommunale Akteure

Wie lassen sich Solarparks naturverträglich gestalten? Darüber diskutierten rund 60 Teilnehmende beim Fachseminar „Biodiversitätsfördernde Solarparks in die Praxis bringen“, das der NABU NRW und die Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW am 23. Mai in Recklinghausen veranstalteten. Dr. Julia Wiehe, Leiterin des Team Solar im KNE, stellte dar, worauf es bei der Planung und Gestaltung ankommt und wie die KNE-Wissensplattform „Natur im Solarpark“ hier unterstützt.

In Nordrhein-Westfalen gibt es eine steigende Anzahl von Anträgen für den Bau von Solarparks – der Arten- und Naturschutz spielen bei der Genehmigung eine große Rolle. Der Ausbau birgt einerseits Konfliktpotenzial für den Natur- und Artenschutz und droht, Nutzungskonflikte in der Fläche zu verschärfen. Andererseits können durch gezielte Planung und Gestaltung positive Effekte für den Biodiversitätsschutz gefördert und genutzt werden.

Vor diesem Hintergrund haben die Natur- und Umweltschutzakademie NRW und der NABU NRW am 23. Mai ein Präsenzseminar veranstaltet, das praxisorientiertes Wissen zum biodiversitätsfördernden Potenzial von Solarparks vermittelte. Eingeladen waren kommunale Akteure aus Behörden und der Praxis, die in dem Seminar das notwendige Wissen und Handwerkszeug erhielten, um biodiversitätsfördernde Solarparks gut zu planen, zu steuern und umzusetzen – und damit den naturverträglichen Ausbau der Solarenergie in NRW voranzubringen.

Artenvielfalt im Solarpark – darauf kommt es an

Dr. Julia Wiehe vom KNE erklärte in ihrem Vortrag, worauf es bei der Umsetzung solcher Anlagen besonders ankommt: Etwa auf besonnte Bereiche zwischen den Modulen, auf denen sich artenreiches Grünland entwickeln kann, oder auf angelegte Hecken und Feuchtbiotope, die weiteren Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bieten. Außerdem kann die KNE-Wissensplattform „Natur im Solarpark“ kommunale Akteure dabei unterstützen, die richtigen Weichen zu stellen. Die Plattform ist aus dem vom BfN geförderten und kürzlich abgeschlossenen FuE-Projekt „Solarenergie und Naturschutz: Mehr Biodiversität in Solarparks umsetzen“ (SuN-divers) hervorgegangen und informiert praxisnah über das Vorgehen in der kommunalen Planung sowie dazu passende Instrumente des Naturschutzes.

Weitere Fachvorträge informierten über rechtliche Grundlagen des Ausbaus der Solarenergie in NRW, wie der Naturschutz vor Ort mitwirken kann und welche Instrumente die Bauleitplanung dafür zur Verfügung stellt. Als besonders hilfreich wurde auch der Handlungsleitfaden Photovoltaik-Freiflächenanlagen im Oberbergischen Kreis vorgestellt. Er gibt politischen Entscheidungsträgern und den Fachbereichen in den Kommunen des Oberbergischen Kreises Hilfestellung für Entscheidungs- und Planungsprozesse und unterstützt dabei, Flächenkonflikte zu vermeiden. Gute Beispiele aus der Praxis veranschaulichten, wie der Ausbau auf der Freifläche und der Schutz der Natur gleichzeitig gelingen können. In einer abschließenden Workshop-Phase tauschten sich die Teilnehmenden in Kleingruppen über ihre Erfahrungen aus, identifizierten, an welchen Stellen es Unterstützungsbedarfe gibt und welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit ein naturverträglicher Solarpark entsteht.

Mehr zum Thema