21.10.2025

Wildtier Forum Berlin diskutiert über Greifvogelschutz

"Auf der Jagd nach Lösungen" – Welche Chancen und Herausforderungen entstehen für den Greifvogelschutz durch neue EU-Verordnungen, Landwirtschaft und Windenergie?

Greifvögel standen im Mittelpunkt des 9. Wildtier Forums, zu dem die Deutsche Wildtier Stiftung Expertinnen und Experten am 16. Oktober nach Berlin eingeladen hatte. Dr. Elke Bruns, Leiterin Fachinformation am KNE, nahm als Panelistin am Abschlusspodium der Tagung teil.

Wiesenweihe, Schreiadler oder Rotmilan – wie stark sind diese und weitere Greifvogelarten gefährdet und wie können sie besser geschützt werden? Darüber diskutierten Gäste aus Forstpraxis, Wildtierforschung, Naturschutz, Jagd und Politik auf dem 9. Wildtier Forum in Berlin, das unter der Überschrift „Auf der Jagd nach Lösungen“ stand. Das Forum beleuchtete besonders, welche Chancen und Herausforderungen sich aus aktuellen Entwicklungen in der Landwirtschaft, beim Ausbau der erneuerbaren Energien und aus der EU-Verordnung zur Widerherstellung der Natur ergeben.

Standortwahl und Abschaltmaßnahmen sind entscheidend

Dr. Elke Bruns, Leiterin der Fachinformation und stellvertretende Direktorin des KNE, diskutierte auf dem Abschlusspodium gemeinsam mit Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger, der Biodiversitätsforscherin Prof. Dr. Nina Farwig und dem Bundestagsabgeordneten Harald Ebner (Bündnis 90/Die Grünen) über wichtige Impulse für den Greifvogelschutz im Kontext der Energiewende. Dr. Andreas Kinser, Leiter Natur- und Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung, moderierte die Diskussion.

In ihrem Diskussionsbeitrag machte Dr. Elke Bruns deutlich: Die Vermeidung von Kollisions- und Tötungsrisiken steht an erster Stelle für einen wirksamen Schutz der betroffenen Arten. Eine sorgfältige Standortwahl der Windenergieanlagen und zumutbare Abschaltmaßnahmen sind dabei die zentralen Werkzeuge, mit denen Konflikte zwischen Windenergie und Greifvögeln möglichst früh minimiert werden können. Die Förderung bestimmter Arten etwa durch Artenhilfsprogramme sei ebenfalls sinnvoll und könne zu guten Ergebnissen führen. Dafür müssten jedoch komplexe Voraussetzungen auf fachlicher, organisatorischer und ökologischer Ebene erfüllt sein.

Mehr zum Thema